Mietkompass: Preisdynamik schwächt sich ab
In mehreren Großstädten ist es im vergangenen Quartal zu einer Beruhigung auf den Mietmärkten gekommen. Im dritten Quartal sind die Angebotsmieten von Bestandswohnungen (75 Quadratmeter, drei Zimmer, erster und zweiter Stock, Baujahr 1990er Jahre) im Vergleich zum Vorquartal in sieben der 14 größten deutschen Städte gesunken. In der Spitze liegt der Rückgang bei 2,6 Prozent. Zu diesem Ergebnis kommt der „Immowelt Mietkompass“ für das dritte Quartal 2023.
Insgesamt habe sich die Preisdynamik in den vergangenen drei Monaten deutlich abgeschwächt. Während im zweiten Quartal dieses Jahres noch elf von 14 Großstädten steigende Angebotsmieten verzeichneten, haben sich die Preise zuletzt nur noch in sieben Städten verteuert. Die Grenze des Leistbaren scheint für Mieter zunehmend erreicht, was auch an den im Zuge der Inflation stark gestiegenen Lebenshaltungskosten liegen dürfte. „Nach den enormen Anstiegen in der Vergangenheit hat sich die Mietpreisentwicklung in mehreren Großstädten fürs erste beruhigt. Allerdings dürfte es sich bei den aktuellen Preisrückgängen angesichts des dramatischen Einbruchs beim Wohnungsbau lediglich um eine kurze Verschnaufpause handeln", sagt Immowelt-Geschäftsführer Felix Kusch. „Schätzungen der Wohnungswirtschaft zufolge könnten in Deutschland bis 2025 etwa eine Million Wohnungen fehlen. Gelingt es der Bundesregierung nicht, hier gegenzusteuern, drohen schon bald wieder deutliche Mietpreisanstiege."
Insbesondere in mehreren hochpreisigen Städten seien die Angebotsmieten im vergangenen Quartal gesunken. Am stärksten fiel der Rückgang in Frankfurt am Main aus, wo die Preise binnen drei Monaten um 2,6 Prozent nachgegeben haben. Die durchschnittliche Angebotsmiete in der Mainmetropole ging von 12,42 Euro auf 12,10 Euro pro Quadratmeter zurück. Nach einem Minus von 0,4 Prozent im Vorquartal verbucht Frankfurt somit bereits den zweiten Rückgang in Folge. Auch in den günstigeren Städten haben sich Mietwohnungen im dritten Quartal verteuert. Dortmund (7,83 Euro) verzeichnet mit 0,9 Prozent sogar den zweitstärksten prozentualen Zuwachs innerhalb der Analyse. In Essen (7,58 Euro) fällt die Verteuerung mit 0,2 Prozent hingegen geringer aus. In Dresden (7,78 Euro) und Leipzig (7,38 Euro) haben sich die Angebotsmieten zuletzt ebenfalls erhöht - das Plus liegt bei jeweils 0,8 Prozent. Der Osten Deutschlands wird aufgrund der zunehmenden Ansiedlung großer Unternehmen immer beliebter. Angesichts zukunftsträchtiger Jobs ziehe es eine wachsende Zahl von Fachkräften in die ostdeutschen Großstädte, was auch in Zukunft für weiter steigende Mieten sorgen dürfte. (DFPA/mb1)
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