Mietspiegel: Vergleichsmieten in Deutschland um 1,8 Prozent gestiegen
In Deutschland steigen die Mieten weiter. Das dynamische Wachstum der Marktmieten wirkt sich damit sukzessive – wenn auch verzögert – auf das Niveau der Mietspiegel aus. Im vergangenen Jahr sind die ortsüblichen Vergleichsmieten um 1,8 Prozent gestiegen. Im Vorjahr waren es 1,7 Prozent. Dies ist das Ergebnis des aktuellen „F+B-Mietspiegelindex 2015“, einer Auswertung aller amtlichen Mietpreisübersichten in Deutschland, die F+B Forschung und Beratung für Wohnen, Immobilien und Umwelt seit 1996 regelmäßig erstellt. Analysiert werden die Nettokaltmieten von Wohnungen mit einer Fläche von 65 Quadratmetern, mittlerer Ausstattung und Lage in Gemeinden mit mindestens 20.000 Einwohnern und veröffentlichten Mietspiegeln. Für den „F+B-Mietspiegelindex 2015“ wurden die Niveaus der im Bestand derzeit gezahlten Mieten für insgesamt 344 Städte und Gemeinden ausgewertet.
„Die teuerste Großstadt ist nach wie vor München. Die Münchner zahlen durchschnittlich 11,12 Euro pro Quadratmeter Nettokaltmiete für ihre Bestandswohnungen und liegen damit 74 Prozent über den 6,39 Euro pro Quadratmeter, die in den Mietspiegelstädten insgesamt im Schnitt gezahlt werden“, erläutert Dr. Michael Clar, Geschäftsführer von F+B.
Ebenfalls weit oben auf der Rangliste sind neben weiteren Städten im Münchner Umland die Metropolräume Stuttgart (Rang drei), Köln (Rang neun), Hamburg (Rang zwölf) und Frankfurt/ Main (Rang 17). In Stuttgart liegen die Mieten mit 8,57 Euro pro Quadratmeter um 34 Prozent über dem aktuellen Bundesdurchschnitt, in Köln und Hamburg mit 8,19 beziehungsweise 8,01 Euro um 28 beziehungsweise 25 Prozent darüber. In Frankfurt/Main müssen Mieter durchschnittlich 7,81 Euro, also 22 Prozent mehr für den Quadratmeter Wohnfläche bezahlen. „Der F+B-Mietspiegelindex spiegelt damit auch die Wohnungsmarktsituation in den prosperierenden Wirtschaftsmetropolen Deutschlands wider“, so Clar. „Ein attraktives Arbeitsplatzangebot zieht weitere Wohnungsnachfrager an, der Wohnungsmarkt wird enger und die Mieten steigen.“
Wenn auch auf insgesamt niedrigerem Mietenniveau ist dieser Effekt ebenfalls für ostdeutsche Großstädte feststellbar. Jena, Rostock und Erfurt liegen auf den Indexrangplätzen 65 bis 88 mit einer Durchschnittsmiete bei von 6,34 bis 6,16 Euro pro Quadratmeter beim Durchschnitt aller Mietspiegelstädte. Die übrigen ostdeutschen Großstädte rangieren aber überwiegend darunter, so zahlt man zum Beispiel in Potsdam im Schnitt 5,94 Euro pro Quadratmeter und erreicht damit das Berliner Niveau. In Schwerin und Dresden liegt die Durchschnittsmiete bei 5,63 beziehungsweise 5,62 Euro für den Quadratmeter.
„Deutschlandweit zeigt sich wieder das bekannte Muster: Je neuer eine Wohnung, desto höher ihre Miete von rund 6,00 Euro im Altbau bis 7,85 Euro pro Quadratmeter im aktuellen Neubau“, kommentiert Clar. Allerdings holen die sanierten und umfassend modernisierten Altbauwohnungen in den Neuen Ländern überdurchschnittlich auf. Im Westen ziehen dagegen insbesondere die Baualtersklassen der 1970er und 1980er Jahre an.
Quelle: Pressemitteilung F+B
F+B Forschung und Beratung für Wohnen, Immobilien und Umwelt GmbH wurde 1992 als unabhängiges Forschungsinstitut gegründet. Das Unternehmen erbringt Forschungs- und Beratungsleistungen im Bereich der Analyse und Gestaltung der Wohnungs- und Immobilienmärkte und bei der Umweltplanung für Wohnungs- und Immobilienunternehmen, Banken und Bausparkassen, Verbände und staatliche Stellen. (JF1)