Mikro-Wohnungen im Visier von (internationalen) Investoren
In der aktuellen Debatte um die Wohnungsknappheit in den Ballungszentren wird auch dem Thema Mikro-Wohnungen eine immer größere Bedeutung beigemessen, so der Immobiliendienstleister Savills. Auch das Bundesbauministerium will mit seinem Förderprogramm „Variowohnungen“ die Entwicklung und den Bau kleiner Wohneinheiten vorantreiben. Savills zufolge besteht eine hohe Nachfrage nach genau solchen kleinen Wohneinheiten von einer Größe von etwa 25 bis 35 Quadratmetern.
Am Investmentmarkt ist laut Savills feststellbar, dass die Nachfrage nach Mikro-Wohnanlagen in den vergangenen zweieinhalb Jahren deutlich zugenommen hat, vor allem nach Studentenwohnanlagen. Dementsprechend sei das in Deutschland umgesetzte Volumen von Mikro-Wohnanlagen auf den höchsten jemals registrierten Wert angestiegen. In den ersten sieben Monaten des laufenden Jahres wechselten Objekte für rund 440 Millionen Euro den Eigentümer, womit bereits die Gesamtjahresergebnisse der beiden vergangenen Jahre (331 Millionen Euro in 2014 beziehungsweise 371 Millionen Euro in 2015) überschritten wurden.
Auch weltweit betrachtet floss angesichts eines Transaktionsvolumens von rund 16,5 Milliarden Euro noch nie so viel Kapital in Mikro-Wohnanlagen wie im vergangenen Jahr, so Savills. Der deutsche Investmentmarkt bleibe im Hinblick auf das Volumen zwar noch deutlich hinter Großbritannien, dem reifsten Markt, zurück. Die Wachstumsrate in Deutschland sei jedoch beträchtlich (plus 139 Prozent gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres).
Das Segment des Mikro-Wohnens profitiert von diversen Langfristtrends (steigende Zahl der Ein-Personen-Haushalte, der Studierenden und der Fernpendler), wodurch immer mehr langfristig agierende Akteure nach Investmentmöglichkeiten in Mikro-Wohnen suchen. Dementsprechend zeichneten Fondsmanager und Offene Spezialfonds im bisherigen Jahresverlauf für etwa 49 Prozent beziehungsweise 40 Prozent des Transaktionsvolumens verantwortlich. Hinter vielen dieser Fonds stehen institutionelle Investoren wie etwa Versicherungen oder Pensionskassen. Insgesamt entfielen 78 Prozent des Volumens auf ausländische Käufer, was zeigt, dass deutsche Mikro-Wohnungen auch im Ausland sehr gefragt sind, so Savills.
Angesichts des rapiden Angebotswachstums, etwa bei Studentenwohnanlagen, wird sich auch der investierbare Bestand und damit das Transaktionsvolumen deutlich erhöhen. Mit zunehmender Reife dieses Marktes dürfte zudem das Liquiditätsrisiko für Investoren weiter abnehmen und mittelfristig für noch mehr Investitionen sorgen.
Quelle: Pressemitteilung Savills
Savills plc ist ein weltweit tätiges Immobilien-Dienstleistungsunternehmen mit Sitz in London. Tätigkeitsschwerpunkte sind Beratungs-, Management- und Transaktionsdienstleistungen. Das 1855 gegründete Unternehmen beschäftigt 30.000 Mitarbeiter in 600 Niederlassungen weltweit. (JF1)