Modern-Living-Investmentmarkt: Transaktionsvolumen gesunken
Im Gesamtjahr 2023 belief sich das Transaktionsvolumen für das Immobiliensegment Modern Living auf 323 Millionen Euro und verzeichnete damit im Vorjahresvergleich einen Rückgang von 72 Prozent. Hierbei handelt es sich um das geringste Transaktionsvolumen seit 2013. Das sind die Ergebnisse einer Analyse des Immobiliendienstleisters CBRE. Das Segment Modern Living umfasst unter anderem Studentisches Wohnen, Co-Living und Micro Living.
„Das geringe Transaktionsvolumen, trotz bestehender Nachfrage seitens Investoren, ist vorrangig auf geringe Neubauaktivitäten durch die anhaltend angespannte Finanzierungssituation zurückzuführen“, sagt Jan Kiskemper, Associate Director bei CBRE in Deutschland. „Die Nachfrage kann durch das Neuangebot nicht gedeckt werden“, ergänzt er. Vor allem bei internationalen Investoren bestehe Interesse an Seed-Investments auf dem deutschen Modern-Living-Markt sowie an der Erweiterung bereits bestehender Plattformen, während einige nationale Investoren Modern Living als Diversifikation und Renditetreiber für ihre Portfolios betrachten. Auch sei eine steigende Nachfrage von Nutzern außerhalb der Studierendenschaft nach flexiblen Wohnkonzepten zu beobachten – beispielsweise bei Young Professionals, Expats und Pendlern. „Gerade im hochpreisigen Modern-Living-Segment stellen Young Professionals und Expats die Hauptzielgruppe dar“, sagt Jirka Stachen, Head of Research Consulting Continental Europe bei CBRE in Deutschland.
Der Anteil des Transaktionsvolumens der Top-5-Standorte fiel 2023 gegenüber 2022 um 16 Prozentpunkte auf 50 Prozent. Dies entspricht einem Rückgang von etwa 24 Prozent. „Die Fundamentaldaten für das Segment sind insbesondere in den deutschen Metropolen und Universitätsstädten exzellent“, sagt Kiskemper. Getrieben werde das Segment durch eine niedrige Versorgungsquote, die Wohnungsknappheit, steigende Mieten sowie die zunehmende Internationalisierung der Studierendenschaft.
Die Spitzenrendite im Mittel der Top-5-Standorte stieg im Jahresverlauf 2023 um 0,86 Prozentpunkte auf 4,52 Prozent. Die Verzinsung der Zehn-Jahres-Bundesanleihe ist im Vergleich dazu zum Jahresende mit 2,12 Prozent sogar wieder leicht gesunken. „Es ist zu beobachten, dass sich der Renditeanstieg verlangsamt und sich das Preisgleichgewicht im Modern-Living-Segment weitestgehend eingependelt hat“, erläutert Tim Schulte, Senior Director Valuation Advisory Services bei CBRE in Deutschland. „Es besteht Potenzial für mehr Dynamik am Investmentmarkt für Modern Living: durch Portfoliobereinigungen und Konsolidierungen von Bestandshaltern oder durch den Einstieg von internationalen Investoren, welche auf der Suche nach strategischen Partnerschaften sind“, so Kiskemper. (DFPA/mb1)
Die CBRE Group, Inc. mit Hauptsitz in Los Angeles und Deutschlandzentrale in Frankfurt am Main ist eines der großen internationalen Dienstleistungsunternehmen für Eigentümer, Investoren und Nutzer auf dem gewerblichen Immobiliensektor. CBRE beschäftigt weltweit mehr als 100.000 Mitarbeiter in mehr als 500 Büros.