"Mumm kompakt": Aktienbörsen zwischen Hoffen und Bangen
Abgesehen von den auf Umfragen basierenden Stimmungsindikatoren aus den Bereichen Unternehmer (zum Beispiel ifo-Geschäftsklima) und Konsumenten (GfK-Konsumklima) sowie den Anzeigen für Kurzarbeit bei der Bundesagentur für Arbeit gibt es in Deutschland bisher keine volkswirtschaftlichen Daten, die das Ausmaß des wirtschaftlichen Abschwungs genauer quantifizieren. Das stellt Carsten Mumm, Chefvolkswirt des Bankhauses Donner & Reuschel, in seinem aktuellen Blick auf die Märkte der Reihe „Mumm kompakt“ fest.
So seien die gestrigen Auftragseingänge für die deutsche Industrie im Februar mit einem Minus von nur 1,4 Prozent besser als erwartet ausgefallen, stammten jedoch aus einer anderen ökonomischen Realität und damit vor den Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie. „Das gleiche gilt für die heutigen Industrieproduktionsdaten, die mit plus 0,3 Prozent im Vormonatsvergleich sogar ein leichtes Wachstum anzeigten. Die aus volkswirtschaftlicher Sicht relevanten März-Daten zur Situation der Realwirtschaft werden erst ab Ende April sukzessive veröffentlicht“, so Mumm weiter.
Einen schnelleren Eindruck werden Anleger durch die am 21. April mit dem Technologiekonzern SAP startende Berichtssaison der DAX- und MDAX-Unternehmen erhalten, prognostiziert Mumm. Dann erst werde sich zeigen, ob die bisherigen Gewinnwarnungen ein realistisches Bild der tatsächlichen Umsatz- und Ertragseinbrüche abgeben. Zudem werde sich abzeichnen, ob die Unternehmen bereits Licht am Ende des Coronakrisen-Tunnels erkennen können und einen einigermaßen belastbaren Ausblick auf die kommenden Quartale abgeben können. (DFPA/jpw1)
Quelle: Donner & Reuschel „Mumm kompakt“
Die Donner & Reuschel AG ist eine Privatbank mit Hauptsitz in Hamburg. Das 1798 gegründete Unternehmen, das seit 1990 zur Versicherungsgruppe Signal Iduna gehört, beschäftigt rund 580 Mitarbeiter.