"Mumm kompakt": Die EZB ist "hinter der Kurve"

Neues Jahr, alte Themen – Inflation und Corona-Pandemie begleiten uns weiter. Vor allem an den Kapitalmärkten bleibt der bange Blick auf die Inflation – und daraus abgeleitet auf die Entwicklung der Zinsen – ein maßgeblicher Faktor. So heißt es bei „Mumm kompakt“, einer Einschätzung von Carsten Mumm, Leiter Kapitalmarktanalyse und Chefvolkswirt des Bankhauses Donner & Reuschel.

Dabei lag die Hoffnung im Januar vor allem auf Deutschland, da die Wiederanhebung der Mehrwertsteuer Anfang 2021 die Inflation rechnerisch um etwa ein Prozent angehoben haben dürfte und dieser Effekt jetzt wegfällt. Tatsächlich berechnete das Statistische Bundesamt nach bisher vorliegenden Ergebnissen aber nur ein leichtes Absinken der Inflationsrate von 5,3 Prozent im Dezember auf 4,9 Prozent. Der Mehrwertsteuereffekt wurde vor allem durch die erneut steigenden Energiepreise überkompensiert. Die Rendite einer zehnjährigen Bundesanleihe übersprang prompt erneut die Marke von null Prozent und notierte zwischenzeitlich auf dem höchsten Stand seit Mai 2019.

Anhaltend hohe Inflationsraten zeichneten sich auch in anderen Staaten der Eurozone ab, mit der Folge ebenfalls steigender Renditen für Staatsanleihen. Damit gerate die Europäische Zentralbank (EZB) unter konkreten Handlungsdruck, obwohl sie steigende Energie- und Rohstoffpreise sowie aus Lieferengpässen resultierende Kostensteigerungen nicht direkt beeinflussen könne. Es liege aber an der Geldpolitik, stetig steigende Inflationserwartungen zu vermeiden, um auch künftig eine Lohn-/Preisspirale zu verhindern. Abgesehen davon, dass sich die Lieferengpässe nur langsam abbauen, blieben die Preisniveaus in den kommenden Jahren hoch. Gründe hierfür seien strukturell wirkende Faktoren, wie der Umbau von Lieferketten, Handelskonflikte, demografische Effekte und die Dekarbonisierung der Produktion. Hinzu komme ein massiver Nachfrageüberhang, der sich hierzulande auch 2021 durch eine deutlich erhöhte Sparquote bemerkbar mache und potenziell die Konsumgüter und Dienstleistungsnachfrage bei einem Abebben der Pandemie anheize. Voraussichtlich werde EZB-Präsidentin Lagarde konkrete Ankündigungen zur weiteren Ausgestaltung der Geldpolitik in der Eurozone auf die Märzsitzung des EZB-Rates verschieben mit dem Verweis auf erst dann vorliegende neue Inflations- und Wachstumsprojektionen. Die Gefahr sei allerdings hoch, bis dahin das Heft des Handelns immer mehr aus der Hand zu geben. (DFPA/mb1)

Die Donner & Reuschel AG ist eine Privatbank mit Hauptsitz in Hamburg. Das 1798 gegründete Unternehmen gehört seit dem Jahr 1990 zur Versicherungsgruppe Signal Iduna.

www.donner-reuschel.de

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