"Mumm kompakt": Wie endet Chinas politischer Drahtseilakt?

In China sorgt die ungewisse Abwicklung des insolventen Immobilienentwicklers Evergrande weiter für Verunsicherung. Die Andeutung, mit ausländischen Gläubigern in Verhandlungen um Umschuldungen zu gehen, würde im Ergebnis zumindest auf geminderte Rückzahlungsquoten hinauslaufen. Allerdings ist davon auszugehen, dass die chinesische Regierung weiterhin eine mögliche Negativspirale – mit massiven Auswirkungen auf chinesische Banken, private Anleger und Immobilienkäufer sowie den gesamten Immobiliensektor – verhindern wird, so heißt es bei „Mumm kompakt“, einer Einschätzung von Carsten Mumm, Leiter Kapitalmarktanalyse und Chefvolkswirt des Bankhauses Donner & Reuschel.

Die zweite Lockerung des Mindestreservesatzes für Banken in diesem Jahr (um 0,5 Prozentpunkte auf 11,5 Prozent) könne als moderate geldpolitische Lockerung interpretiert werden. Die Zielsetzung des kontrollierten Ablassens von Luft aus der in den vergangenen Jahren aufgeblähten Immobilienblase durch die Verschärfung von Kreditvergabebedingungen werde trotzdem weiterverfolgt, wodurch zuletzt ein weiterer – Immobilienkonzern (Sunshine 100 China Holdings) in Zahlungsverzug geriet. Ein zusätzlicher Belastungsfaktor könnte in den kommenden Monaten von außenpolitischer Seite kommen. Bereits heute nehmen die Spannungen zwischen Peking und den USA laut Mumm wieder deutlich zu. So riefen die USA aufgrund anhaltender Menschenrechtsverletzungen Chinas zum Boykott der Anfang 2022 anstehenden Olympischen Winterspiele durch offizielle Regierungsvertreter auf. Die Regierung in Peking drohte mit nicht weiter definierten Konsequenzen. Zudem setzte das US-Handelsministerium zwölf weitere chinesische Unternehmen auf die sogenannte „Entity List“ und schloss diese damit vom Handel mit US-Unternehmen aus.

Realwirtschaftlich deutete sich zuletzt noch keine klare Trendwende zur Besserung der von Corona-Maßnahmen, Energieengpässen und stockenden Lieferketten ausgebremsten Wachstumsdynamik Chinas an. Dazu passe, dass man in diesem Jahr mindestens sechs Prozent Wachstum erwarte – eine eher enttäuschende Perspektive, denn die Erwartung der OECD wurde gerade erst mit 8,1 Prozent veranschlagt. In den kommenden Jahren werden die generellen Wachstumserwartungen für die chinesische Volkswirtschaft insbesondere aufgrund des geringeren Beitrags des Immobiliensektors niedriger ausfallen. Letztlich dürfte der angestrebte Umbau hin zu einer stärkeren Binnenmarktorientierung und einer Fokussierung des Außenhandels auf den südostasiatischen Raum (2-Circle-Strategie) aber dafür sorgen, dass China langfristig zu einem stabileren Antriebsmotor der Weltwirtschaft werde. (DFPA/mb1)

Die Donner & Reuschel AG ist eine Privatbank mit Hauptsitz in Hamburg. Das 1798 gegründete Unternehmen gehört seit dem Jahr 1990 zur Versicherungsgruppe Signal Iduna.

www.donner-reuschel.de

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