Nachhaltige Geldanlage in Deutschland immer beliebter

Im Jahr 2019 haben Privatanleger in Deutschland ihre Investments in Nachhaltige Geldanlagen gegenüber dem Vorjahr von 9,4 Milliarden Euro auf 18,3 Milliarden Euro gesteigert (plus 96 Prozent) und tragen damit zu 18 Prozent zum Gesamtwachstum Nachhaltiger Geldanlagen bei. Insgesamt wurden Ende des vergangenen Jahres 269,3 Milliarden Euro in Anlageprodukte investiert, die Umwelt-, Sozial- und Governance-Kriterien (sogenannte ESG-Kriterien) explizit in den Anlagebedingungen festschreiben. Das sind rund 23 Prozent mehr als im Vorjahr. Werden Kapitalanlagen zudem berücksichtigt, für die Nachhaltigkeitskriterien auf Unternehmensebene verankert sind, ergibt sich per Ende 2019 eine Gesamtsumme von rund 1,64 Billionen Euro für die verantwortlichen Investments in Deutschland. Dies sind die Kernergebnisse des Marktberichts 2020, den das FNG – Forum Nachhaltige Geldanlagen heute der Öffentlichkeit vorstellt.

Die im vergangenen Jahr in Nachhaltige Geldanlage investierte Summe von 269,3 Milliarden Euro markiert einen neuen Rekordwert. Gegenüber dem Vorjahr ist ihr Volumen um 23 Prozent gestiegen. 120,3 Milliarden Euro (plus 36 Prozent) entfielen dabei auf nachhaltige Mandate, 63,2 Milliarden Euro (plus 41 Prozent) auf nachhaltige Investmentfonds. Bei den Fonds und Mandaten schafften die nachhaltigen Produkte erstmals den Sprung über die Fünf-Prozent-Marke und erzielten: 5,4 Prozent. Leichte Zuwächse verzeichneten auch die Kundeneinlagen der insgesamt 16 im Marktbericht erfassten Spezialbanken mit Nachhaltigkeitsfokus, die um sechs Prozent auf 40,9 Milliarden Euro stiegen. Zur Nachhaltigen Geldanlage zählen zudem die Eigenanlagen, die von Banken unter Berücksichtigung von Nachhaltigkeitskriterien verwaltet werden. Sie summierten sich per Ende 2019 auf 46,6 Milliarden Euro.

Die Nutzung von Ausschlusskriterien ist bei der Gestaltung nachhaltiger Fonds und Mandate nach wie vor von besonderer Bedeutung. 99 Prozent dieser im Marktbericht erfassten Anlageprodukte nutzen sie, um kontroverse Emittenten vom Investment auszuschließen. Bei den Unternehmen werden dabei die durch den UN Global Compact abgedeckten Themenbereiche Korruption und Bestechung, Arbeitsrechtsverletzungen, Umweltzerstörung und Menschenrechtsverletzungen am häufigsten als Ausschlusskriterien aktiviert; sie nehmen die ersten vier Ränge der Top Ten der in Deutschland genutzten Ausschlusskriterien ein. Auf Rang fünf folgt wie im Vorjahr der Ausschluss von Unternehmen, die Kohle fördern und/oder verstromen.

Besonders stark gestiegen ist im Berichtsjahr die Nutzung des Best-in-Class-Ansatzes. Das unter Nutzung dieser nachhaltigen Anlagestrategie verwaltete Vermögen legte um 110 Prozent zu und erreichte per Ende 2019 eine Höhe von 95,9 Milliarden Euro. Vergleichsweise hohe Wachstumsraten verzeichneten auch die Stimmrechtsausübung (plus 69 Prozent auf 88,8 Milliarden Euro) sowie die Integration von Nachhaltigkeitskriterien (Chancen und Risiken) in die traditionelle Finanzanalyse (ESG-Integration), die um 56 Prozent auf 145,8 Milliarden Euro zulegte.

Auch die verantwortlichen Investments erreichten Ende 2019 in Deutschland mit 1,64 Billionen Euro einen neuen Höchststand und lagen damit um rund sieben Prozent über dem Vorjahreswert. In die Berechnung der verantwortlichen Investments fließen neben den Nachhaltigen Geldanlagen auch solche Kapitalanlagen ein, bei denen Nachhaltigkeitskriterien nicht auf Produktebene für einzelne Fonds oder Mandate definiert werden, sondern auf übergeordneter Unternehmensebene für alle Kapitalanlagen berücksichtigt werden.

Auch für das laufende Jahr erwartet die weit überwiegende Mehrheit ein weiteres Wachstum der unter Berücksichtigung von Nachhaltigkeitskriterien verwalteten Geldanlagen. Rund jeder dritte (33,9 Prozent) im Rahmen des Marktberichts befragte Experte prognostiziert ein Wachstum von bis zu 15 Prozent, 40,3 Prozent der Befragten sogar ein Wachstum von 15 Prozent bis 30 Prozent. Mehr als jeder fünfte (20,9 Prozente) Befragte erwartet sogar einen Anstieg um über 30 Prozent.

Weiteren Rückenwind dürfte die Nachhaltige Geldanlage erhalten, wenn sich die ersten Studien bestätigen, die nachhaltigen Fonds eine höhere Krisenfestigkeit attestieren als ihren konventionellen Pendants. So zeigt beispielsweise eine Analyse der Wertentwicklung von mehr als 2.000 Aktienfonds durch Scope Analysis, dass nachhaltige Aktienfonds im ersten Quartal 2020 in allen betrachteten Regionen – Global, Europa, Nordamerika und Schwellenländer – weniger an Wert verloren als ihre konventionellen Wettbewerber (DFPA berichtete).

Quelle: Pressemitteilung FNG

Das Forum Nachhaltige Geldanlagen e.V. (FNG) mit Sitz in Berlin ist ein Fachverband für nachhaltige Geldanlagen in Deutschland, Österreich, Liechtenstein und der Schweiz und repräsentiert über 170 Mitglieder, die sich für mehr Nachhaltigkeit in der Finanzwirtschaft einsetzen. Dazu zählen Banken, Kapitalanlagegesellschaften, Ratingagenturen, Finanzberater, wissenschaftliche Einrichtungen und Privatpersonen.

www.forum-ng.org

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