Nachhaltigkeits-bezogene Anleihen: Wachstumsmotor des ESG-Anleihemarktes

Die nachhaltigkeitsbezogenen Anleihen, auch Sustainable-Linked Bonds (SLBs) genannt, fanden Ende 2020 bei Anlegern immer mehr Zuspruch und wurden 2021 fast zum Mainstream. Die breite Akzeptanz wurde durch die EZB gefördert, die SLBs zu notenbankfähigen Sicherheiten erklärte, sofern die Nachhaltigkeitsziele mit Umweltzielen verbunden seien. Das merkt Marie Lassegnore an, Credit Portfolio Manager & ESG Director for Fixed Income and Cross Asset bei dem Asset Manager La Française AM.

Besonders interessant an der SLB-Entwicklung sei, wie schnell sie den ESG-Anleihemarkt prägte, der bis 2020 von Green-Bond-Emissionen dominiert wurde. Ende 2020 bestand der Markt für ESG-Unternehmensanleihen – ohne Staats- und staatsbezogene Anleihen – zu 81 Prozent aus grünen, sieben Prozent aus sozialen und zehn Prozent aus nachhaltigen Anleihen. Innerhalb eines Jahres hat sich der Markt mit der explosionsartigen Zunahme von SLBs, die 2021 23 Prozent der Erstemissionen ausmachten, erheblich verändert. Im Januar 2022 entfielen 70 Prozent der Emissionen auf grüne Anleihen, und der Anteil von SLBs am ESG-Unternehmensanleihemarkt stieg laut Bloomberg und La Francaise AM von 0,1 Prozent im Vorjahr auf 10,7 Prozent.

Der Emittent eines SLB könne die Erlöse für grüne oder nicht-grüne Projekte oder sogar für allgemeine Zwecke wie herkömmliche Betriebskosten verwenden. Das Volumen der förderfähigen Projekte im Verhältnis zum Gesamtfinanzierungsbedarf spiele keine Rolle mehr. Der Green-Bonds-Markt prüfe zurecht die Projekte, aber auch die Unternehmen, die sich um diese Finanzierungsart bemühen. Es bestehe ein ausgeprägtes Risiko des „Greenwashing“. Dies könnte wiederum zu einem Reputationsrisiko für ein Unternehmen führen, das in einer stark umweltbelastenden Branche tätig ist und sich für den Green-Bonds-Markt entscheidet. „Unsere Gespräche mit Emittenten aus dem Zement- und Energiesektor zeigen, dass der Markt für grüne Anleihen mehr Risiken als Chancen bietet“, sagt Lassegnore.

SLBs hingegen beschränkten sich nicht auf die Projekte selbst, sondern zielten auf das langfristige Engagement des Unternehmens ab (Verringerung von Emissionen oder sozialer Ungleichheit). Sie stellten die Bemühungen des Unternehmens in den Mittelpunkt und böten Transparenz hinsichtlich des Wandels – ohne „Greenwashing“ zu riskieren. Greenwashing bleibe ein Risiko, wenn diese Ziele als unzureichend eingestuft werden, aber es werde minimiert, da SLB-Anleger möglicherweise weniger an die Anleihenart gebunden seien.

Weder grüne noch nachhaltigkeitsbezogene Produkte seien besser als die anderen. Vielmehr seien beide Ausdruck eines Wandels hin zu mehr Nachhaltigkeit bei Konsum und Produktion. „Aus unserer Sicht findet der strukturelle Wandel innerhalb eines Unternehmens weit vor der grünen/sozialen oder nachhaltigkeitsbezogenen Emission statt. Ein Unternehmen muss nämlich zunächst die Wesentlichkeit der damit verbundenen Umwelt- oder Sozialrisiken erkennen und sich dann so aufstellen, dass es besser auf diese Risiken reagieren kann“, sagt Lassegnore. All dies gehe einher mit einer wirksamen Betriebsüberwachung anhand globaler Unternehmensdaten (zum Beispiel CO2-Emissionen einzelner Produktionsstandorte). Anschließend könne das Unternehmen seine zukünftigen Investitionsvorhaben zur Bewältigung dieser Risiken und Chancen prüfen. (DFPA/mb1)

Die La-Francaise-Gruppe ist ein global tätiger Asset Manager mit Hauptsitz in Paris.

www.la-francaise-am.de

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