Neue Superlative auf dem Wohnungsmarkt
Deutschland bleibt einer der sichersten Wohnmärkte in Europa. Zwar lassen sich erschwerte Migrationsbedingungen kurzfristig in den teilweise sinkenden Einwohner- und Haushaltszahlen wiederfinden, doch sind die Marktindikatoren davon unbeeinflusst und die Zukunftsaussichten weiterhin positiv. So lautet die wichtigste Erkenntnis, die der Immobiliendienstleister Colliers aus seinem aktuellen Report „Residential Investment“ zieht. Im Rahmen des Reports wurden 42 deutsche Städte analysiert und bewertet.
Felix von Saucken, Head of Residential bei Colliers in Deutschland: „Mit der Corona-Pandemie beobachten wir gesteigertes Interesse an Wohnimmobilien – sowohl bei institutionellen als auch bei Privatinvestoren. So sind Miet- und Kaufpreise nicht nur weiter gestiegen, die Verteuerung hat sich sogar noch einmal beschleunigt.”
Im Bundesdurchschnitt setzte sich das jährliche Preiswachstum von nominal 2,7 Prozent (real 1,6 Prozent) im Jahr 2020 fort und beschleunigte sich im ersten Halbjahr 2021 weiter auf 11,18 Euro pro Quadratmeter bei Erst- und 7,76 Euro pro Quadratmeter bei Wiedervermietungen. In den Top 7 stiegen die Preise im ersten Halbjahr 2021 wie von 2019 auf 2020 um plus 1,00 Euro pro Quadratmeter für Erst- und plus 0,50 Euro pro Quadratmeter für Wiedervermietungen auf 16,95 Euro pro Quadratmeter beziehungsweise 12,50 Euro pro Quadratmeter. Auf das Jahr hochgerechnet entspricht dies einem Wachstum von 8,5 Prozent im Bestands- und 12,2 Prozent im Neubausegment.
Auch das gesteigerte Investoreninteresse spiegelt sich in den Zahlen wider: Obwohl das Transaktionsvolumen für Gewerbeimmobilien zuletzt rückläufig war, konnte das Mehrfamilienhaussegment noch einmal zulegen. Der neue Rekordwert liegt im Jahr 2020 bei 59,0 Milliarden Euro.
„Die Beliebtheit von Wohninvestments ist in der relativen Sicherheit gegenüber anderen Assetklassen sowie soliden Fundamentaldaten begründet“, so von Saucken. Dass die Zuzugszahlen und die Wirtschaftsleistung in der Pandemie leicht rückläufig waren, dürfte kaum überraschen. Es ist jedoch damit zu rechnen, dass sich die Indikatoren stabilisieren und die Städte ihre Wachstumspfade wieder aufnehmen. Die in der Urbanisierung begründete Nachfrage in den Städten wird noch verstärkt durch die anhaltende Singularisierung. Der Trend zu kleineren Haushalten erhöht den auf die Bevölkerung bezogenen Wohnungs- bzw. Wohnflächenbedarf.
„Der bereits jetzt sehr hohe und in Zukunft noch weiter steigende Bedarf an Wohnraum in den Städten kann nur durch rege Neubautätigkeiten gedeckt werden”, so von Saucken. (DFPA/JF1)
Colliers International Deutschland ist ein Immobilienberatungsunternehmen und an den Standorten Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Köln, Leipzig, München, Nürnberg, Stuttgart und Wiesbaden vertreten. Das Dienstleistungsangebot umfasst unter anderem die Vermietung und den Verkauf von Büro-, Gewerbe-, Hotel-, Industrie-, Logistik- und Einzelhandelsimmobilien, Fachmärkten, Wohnhäusern und Grundstücken.