"North American Industrial Outlook": Die Märkte sind noch hungrig nach Raum
Die Marktdaten der nordamerikanischen Industrial-Märkte blieben auch 2020 trotz pandemischer Herausforderungen stark, schreibt der Immobiliendienstleister Cushman & Wakefield in seinem „North American Industrial Outlook“. Der Rückenwind des E-Commerce und die verstärkte Fokussierung auf die Widerstandsfähigkeit der Lieferkette werden den Markt im Aufschwung halten, mit Rekordbauten und der Aussicht auf nie dagewesene Mietraten, so die Experten von Cushman & Wakefield.
Potenzielle pandemische Gegenwinde und anhaltende Spannungen im internationalen Handel deuten auf eine komplexe Entwicklung für die nordamerikanischen Industrial-Märkte in den kommenden zwei Jahren hin. Für die Jahre 2021 bis 2022 wird in der Studie eine Absorption von 481,3 Millionen Quadratfuß prognostiziert, das entspricht 44,71 Millionen Quadratmetern. Der Zubau, der die Nachfrage in zwei aufeinanderfolgenden Jahren übersteigt, wird diesen Trend auch in den kommenden zwei Jahren fortsetzen. Die neuen Flächen werden voraussichtlich 697,3 Millionen Quadratfuß von 2021 bis 2022 erreichen. Dennoch wird der Leerstand in Nordamerika niedrig bleiben und 2022 bei 6,2 Prozent liegen. Trotz des prognostizierten Aufschwungs wird der Leerstand in Nordamerika nahezu auf dem Niveau des Zehn-Jahres-Durchschnitts (2012-2021) von sechs Prozent bleiben.
Die durchschnittlichen Mieten werden bis zum Jahresende 2022 auf einen neuen nominalen Höchststand von 6,97 Dollar pro Quadratfuß steigen. Angebotsengpässe, wie etwa aufwändigere kommunale Genehmigungsverfahren, werden das Angebotswachstum in Kanada weiterhin behindern, wo die Netto-Mieten bis Ende 2022 mit 10,19 US-Dollar pro Quadratfuß die höchsten in Nordamerika bleiben werden. Die nordamerikanischen Industrial-Märkte werden voraussichtlich bis Jahresende 2022 ein neues nominales Höchstniveau von 6,97 US-Dollar pro Quadratfuß erreichen, und das Wachstum wird breit auf vielen Märkten in allen Regionen basieren.
Die Experten von Cushman & Wakefield prognostizieren, dass 29 Märkte von Anfang 2021 bis Ende 2022 ein Mietzuwachs von mehr als zehn Prozent verzeichnen werden. Darunter sind zwei der drei größten kanadischen Märkte: Toronto mit 25 Prozent und Vancouver mit 23,9 Prozent. Bis auf neun (von insgesamt 85) Märkten werden alle bis 2022 ein positives Mietwachstum verzeichnen. Andere nordamerikanische Märkte mit starken Mietsteigerungen aufgrund der Nachfrage und des Angebotsqualität sind Dallas/Ft. Worth, Inland Empire, Atlanta, Chicago, Indianapolis und Central New Jersey. Aber auch auf Märkten mit eingeschränktem Angebot, vor allem in der Nähe von Häfen (sowohl Binnen- als auch Seehäfen) wie Los Angeles, Seattle, San Francisco Peninsula und Orange County, sind Cushman & Wakefield zufolge höhere Mieten zu erwarten. In den Märkten, die von den Häfen an der West- und Ostküste oder den Drehkreuzen in der Mitte des Landes versorgt werden, wird der Mietzuwachs aufgrund des begrenzten Angebots am stärksten sein. (DFPA/AZ)
Quelle: North American Industrial Outlook Cushman & Wakefield
Cushman & Wakefield, Inc. ist ein internationales Immobilienberatungsunternehmen mit Sitz in New York. Das 1917 gegründete Unternehmen berät und vertritt seine Kunden in allen Fragen rund um die Nutzung von Gewerbeimmobilien. C&W beschäftigt mehr als 53.000 Mitarbeiter in weltweit über 60 Ländern. In Deutschland ist das börsennotierte Unternehmen mit Niederlassungen in Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Leipzig und München vertreten.