Oppenheim-Soliditätsindex: USA fallen im internationalen Vergleich zurück
Die USA sind in den vergangenen sechs Monaten im Soliditätsindex der Kölner Privatbank Sal. Oppenheim deutlich abgerutscht. Grund ist die Verschlechterung bei einer Vielzahl von Indikatoren wie der Nettoneuverschuldung, Entwicklung der Leistungsbilanz, politischen Stabilität und der wahrgenommenen Korruption. Für das Anlageuniversum des Fremdwährungskonzeptes „High Quality Developed Markets“, das in Qualitätsanleihen außerhalb des Eurolandes investiert, kann sich das Land damit nicht mehr qualifizieren.
Unverändert positiv schätzen die Währungs- und Anleiheexperten von Sal. Oppenheim Norwegen, die Schweiz und Neuseeland ein. Die Entwicklung der Euroland-Staaten verlief uneinheitlich: Bester Euroland-Mitgliedsstaat bleibt die Niederlande, die sich um zwei Plätze auf Rang fünf verbesserten, für Frankreich und Spanien ging es dagegen weiter nach unten. Deutschland rangiert unverändert auf Platz elf. Am Ende der Gesamttabelle finden sich weiterhin Serbien, die Ukraine und Ägypten.
Im Sal. Oppenheim Soliditätsindex ranken die Experten um Dr. Lars Edler, Co-Chief Investment Officer von Sal. Oppenheim, mehr als 60 Länder anhand einer systematischen Datenanalyse zu Verschuldung, Wettbewerbsfähigkeit und gesellschaftlicher Entwicklung. Bei der Berechnung spielen das Rating der großen Agenturen und die Gewichtung in den marktkapitalisierten Rentenindizes keine Rolle. „Diese Methodik bevorteilt systematisch unsolide Länder mit einer hohen beziehungsweise steigenden Verschuldung“, sagt Edler.
Ziel des Soliditätsindex ist es, langfristig die solidesten Emittenten zu identifizieren und die Ländervorauswahl für Renten- und Währungsanlagen zu liefern. Spitzenreiter im Index ist seit Jahren Norwegen. „Das Land erzielt vor allem wegen seiner Öleinnahmen seit 1994 einen jährlichen Budgetüberschuss“, sagt Alwin Schenk, Analyst bei Sal. Oppenheim. „Bei den Schulden- und Wohlstandsindikatoren liegt Norwegen ebenfalls durchweg im vorderen Bereich.“ Auch die Schweiz, Neuseeland, Dänemark, Singapur, Südkorea, Schweden, Hongkong, Australien und Tschechien bieten Anlegern Chancen auf solide Anleihen und Wechselkursgewinne.
„Finanzielle Solidität, politische Stabilität und eine hohe Wettbewerbsfähigkeit sind die Grundlagen für ein überdurchschnittliches Wachstum, stabile Währungen und langfristig sichere Kapitalanlagen“, sagt Edler.
Die systematische Vorauswahl bildet die Grundlage für ein Staatsanleihen-Portfolio von Emittenten außerhalb der Eurozone. „Fremdwährungsanlagen sind ein sinnvoller, diversifizierender Bestandteil jeder Anlagestrategie. Sowohl der sehr hoch bewertete US-Dollar als auch – trotz des Wahlausgangs in Frankreich – der Euro sind gestiegenen politischen Unsicherheiten ausgesetzt“, so Edler.
Quelle: Pressemitteilung Sal. Oppenheim
Die Privatbank Sal. Oppenheim beschäftigt an sieben Standorten in Deutschland und in zwei Gesellschaften in Luxemburg rund 500 Mitarbeiter. Der Hauptsitz des Unternehmens befindet sich in Köln. (JF1)