Ostrum AM: Langfristige Zinsen reagieren nicht auf Rhetorik der Zentralbanken
Obwohl nach Ansicht von Axel Botte, Leiter Marktstrategie beim französischen Investmenthauses Ostrum Asset Management (Ostrum AM), die Straffung der Geldpolitik nun tatsächlich in ihre zweite Phase eintritt und sowohl Fed als auch EZB und BoE sich weiter „hawkish“ geben, scheinen die langfristigen Anleiherenditen auf die Rhetorik der westlichen Zentralbanken nicht zu reagieren.
Botte: „Die Wachstumswerte profitieren eindeutig von dieser Trägheit, und die Hausse der Aktien findet in einem Umfeld besonders geringer Volatilität statt. Die Risikoaversion scheint sehr gering zu sein, da die implizite Volatilität bei etwa 15 Prozent liegt. Die Mittelzuflüsse begünstigten nach wie vor US-Großunternehmen, insbesondere Technologiewerte, die den Nasdaq immer höher treiben. Auch auf den Anleihemärkten ist von Risikoaversion nichts zu spüren, im Gegenteil: selbst der AT1-Markt, der von der Credit Suisse erschüttert wurde, öffnet sich wieder. Die Ankündigung weiter straffer Geldpolitik hat die Umkehrung der Renditekurven nur noch verschärft. Die zehnjährige US-Rendite bewegt sich um 3,75 Prozent, das heißt fast 100 Basispunkte unter dem zweijährigen Niveau. Die Rendite des 30-jährigen T-Bonds ist in der vergangenen Woche sogar gesunken. Offensichtlich sind die Marktteilnehmer davon überzeugt, dass die Fed das Ziel der Preisstabilität hartnäckig verfolgen wird.“ (DFPA/mb1)
Ostrum Asset Management ist ein Vermögensverwalter mit Hauptsitz in Paris. Das Unternehmen ist eine Tochtergesellschaft von Natixis Investment Managers.