Planetare Herausforderung erfordert innovative Investmentlösungen
Der rasante Verlust der Biodiversität ist eines der zentralen Herausforderungen unserer Zeit. Fortschritte in Wissenschaft und Technik bieten jedoch innovative Möglichkeiten zur Bewältigung dieser Krise – und zur Integration in strategische Investitionsentscheidungen. Zu diesem Ergebnis kommt das FERI Cognitive Finance Institute in einer aktuellen Studie in Kooperation mit der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung.
„Angesichts eskalierender Artenverluste sind der Schutz und die Erhaltung planetarer Ökosysteme unerlässlich. Die globale Finanzindustrie kann dazu einen wichtigen Beitrag leisten“, sagt Dr. Heinz- Werner Rapp, Gründer und Leiter des FERI Cognitive Finance Institute. Die Studie mit dem Titel „Vorteil Biodiversität – Lösungsansätze und Investitionschancen im Einklang mit der Natur“ analysiert die komplexen Zusammenhänge zwischen ökologischen, wirtschaftlichen, politischen und sozialen Faktoren der Biodiversität. Zu dem interdisziplinären Autorenteam gehören Prof. Dr. Klement Tockner, Generaldirektor der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung, der Nachhaltigkeitsmanager und Senckenberg- Gastwissenschaftler Dr. Tobias Raffel und Antje Biber, Leiterin des FERI SDG Office.
„Die biologische Vielfalt ist Grundlage für mehr als 50 Prozent der weltweiten Wirtschaftsleistung und unseres eigenen Überlebens. Sie stellt Güter und Leistungen zur Verfügung, die für die Ökosysteme, für Ernährung, Gesundheit und Wohlergehen der Menschen ebenso unerlässlich sind wie für die Wirtschaft“, betont Tockner. Um gegen den massiven Artenverlust anzugehen, sei ein tiefgreifender Paradigmenwechsel notwendig. „Doch unser derzeitiges Handeln ist zugleich Ursache für den kritischen Zustand der Natur und ihrer Vielfalt“, so Tockner.
Biodiversität: Materielle Risiken und neue Investitionschancen
Weil der rapide Rückgang der Biodiversität gemäß der Analyse nicht nur ein materielles Risiko darstellt, sondern auch neue Geschäftsfelder eröffnet, sollten ihre Erhaltung und ihre Regenerierung auf der Agenda jedes Investors stehen. „Wie unsere Studie zeigt, wird das Thema Biodiversität in den nächsten Jahren zahlreiche innovative Produkte und Dienstleistungen hervorbringen. Schon heute gibt es spezifische Investmentmöglichkeiten, wie etwa Biodiversity Credits, Conservation Bonds, Green Bonds und Impact Bonds. Damit wird dieser Komplex auch für professionelle Investoren immer interessanter und bietet attraktive Anlagechancen – explizit im Einklang mit der Natur“, erklären Biber, Co-Autorin der Studie und Rapp vom FERI Cognitive Finance Institute.
Die Studie „Vorteil Biodiversität – Lösungsansätze und Investitionschancen im Einklang mit der Natur“ steht als Kurzversion zum Download unter Content Center | FERI (feri-institut.de) zur Verfügung. (DFPA/abg)
Das 2016 von Dr. Heinz-Werner Rapp gegründete und von ihm bis heute geleitete FERI Cognitive Finance Institute ist strategisches Forschungszentrum und kreative Denkfabrik der FERI Gruppe, mit klarem Fokus auf innovative Analysen und Methodenentwicklung für langfristige Aspekte von Wirtschafts- und Kapitalmarktforschung. Das Institut nutzt dazu neueste Erkenntnisse aus Bereichen wie Verhaltensökonomie, Komplexitätstheorie und Kognitionswissenschaft. Die Analysen des Instituts werden regelmäßig publiziert und fließen in die vom CIO der FERI Gruppe, Dr. Marcel V. Lähn, verantwortete Multi Asset-Strategie ein.
Die Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung ist eine Einrichtung der Leibniz-Gemeinschaft und erforscht seit über 200 Jahren weltweit das „System Erde“ – in der Vergangenheit, der Gegenwart und mit Prognosen für die Zukunft. Die Gesellschaft betriebt integrative „Geobiodiversitätsforschung“ mit dem Ziel, die Natur mit ihrer unendlichen Vielfalt zu verstehen, um sie als Lebensgrundlage für zukünftige Generationen zu erhalten und nachhaltig zu nutzen. Zudem vermittelt Senckenberg Forschungsergebnisse auf vielfältige Art und Weise, vor allem in den drei Naturmuseen in Frankfurt, Görlitz und Dresden. Die Senckenberg Naturmuseen sind Orte des Lernens und Staunens und sie dienen als offene Plattformen dem demokratischen Dialog – inklusiv, partizipativ und international.