Postbank-Studie: Über Geld spricht man nicht
Wer sich in Deutschland auf einer Party unbeliebt machen will, muss laut Postbank nur eines tun: Über Geldanlage reden. Die Bundesbürger begegnen Finanzthemen mit gemischten Gefühlen, so eine Umfrage des Finanzdienstleisters. Doch diese Unlust könne teuer werden.
Grundlagen des Wirtschaftssystems, Vermögensaufbau und Altersvorsorge: Noch nicht einmal die Hälfte der Befragten (48 Prozent) schätzt ihr Wissen zu diesen Themen als ausreichend ein. 16 Prozent attestieren sich selbst sogar mangelhafte Kenntnisse und sieben Prozent der Deutschen geben zu, dass bei ihnen keinerlei Finanzwissen vorhanden ist. Besonders groß sei der Aufholbedarf dabei unter jungen Menschen von 16 bis 29 Jahren und bei Frauen. „Ökonomisches Grundwissen ist aber sehr wichtig, damit man seine eigenen Finanzen sinnvoll verwalten kann“, sagt Helma Eckhardt von der Postbank. Sonst passiert, was Millionen deutsche Sparer derzeit erleben: Die gesamten Ersparnisse dämmern auf einem kärglich verzinsten Spar- oder Tagesgeldkonto vor sich hin und verlieren Jahr für Jahr an Wert, weil die Verzinsung nicht einmal die Inflation ausgleicht. Im schlimmeren Fall investieren schlecht informierte Anleger ihr Geld in Finanzprodukte, deren Risiken sie nicht überschauen können.
„Angesichts drohender Rentenlücken wächst zudem die individuelle Verantwortung für die finanzielle Vorsorge. Wer heute nicht über ein Mindestmaß an Finanzwissen verfügt, ist diesen Herausforderungen nicht gewachsen und trifft vielleicht falsche Entscheidungen“, warnt die Postbank-Expertin. Doch es hapert offenbar nicht nur am Wissen, sondern auch am Interesse. „Kenntnisse über Finanzen müssen bereits im Elternhaus und in der Schule vermittelt werden“, so Eckhardt. „Und zwar nicht abstrakt, sondern praxisnah, interessant und alltagstauglich.“
Quelle: Pressemitteilung Postbank
Die Postbank Gruppe ist nach eigenen Angaben mit rund 14 Millionen Kunden, 19.000 Beschäftigten und einer Bilanzsumme von über 200 Milliarden Euro einer der großen Finanzdienstleister Deutschlands. Schwerpunkt der Unternehmenstätigkeit ist das Privatkundengeschäft, weitere Geschäftsfelder sind die Bereiche Geschäfts- und Firmenkunden sowie der Zahlungsverkehr. Das Unternehmen ist eine Tochter der Deutschen Bank. (mb1)