Preise für Anlageimmobilien stabilisieren sich
Die Talsohle scheint durchschritten: Der Markt für wohnwirtschaftliche Kapitalanlagen wird sich voraussichtlich ab Frühjahr 2024 in vielen Städten beleben und preislich wieder stabilisieren. Diese Entwicklung prognostizieren die Research-Analysten von Engel & Völkers Commercial in ihrem Marktbericht für Wohn- und Geschäftshäuser. Die Transaktionszahlen sind 2023 zwar das zweite Jahr in Folge gesunken, der Zinstrend und die Stimmung am Markt zum Jahresende weisen aber auf ein Wiedererstarken des Investmentmarktes im Jahr 2024 hin.
Nachdem das Transaktionsvolumen 2022 aufgrund der veränderten geopolitischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen bereits um rund 25,5 Prozent gesunken war, erwartet Engel & Völkers für das Jahr 2023 erneut ein Minus von rund 28 Prozent auf 26,5 Milliarden Euro. Dieses Volumen entspricht ungefähr dem Wert von 2016. Die Anzahl der Transaktionen dürfte sich im Jahr 2023 um rund 23,8 Prozent auf 28.200 Verkäufe verringert haben. Insbesondere institutionelle Investierende blieben dem Markt für Wohn- und Geschäftshäuser 2023 fern. Dafür nutzten eigenkapitalstarke Investierende wie Family Offices das Zusammenspiel von geringeren Preisen und weniger Konkurrenz auf der Käuferseite. Sie profitierten vor allem von der Marktsituation in den Metropolen und erweiterten ihren Bestand mit nun erschwinglicheren Core-Objekten in guten und sehr guten Lagen.
Im zweiten Halbjahr 2023 lag der durchschnittliche Angebotspreis für Wohn- und Geschäftshäuser im Bestand bei 1.948 Euro pro Quadratmeter. Im Vergleich zum Vorjahreshalbjahr sind dies rund 6,2 Prozent weniger. Teuerstes Pflaster für Investierende war 2023 wieder einmal München mit einem durchschnittlichen Angebotspreis von 7.582 Euro pro Quadratmeter (zweites Halbjahr). Die durchschnittliche Angebotsmiete (bei Bestandswohnungen) lag bundesweit bei 9,55 Euro pro Quadratmeter. Verglichen mit der zweiten Hälfte 2022 ist das ein Plus von 5,2 Prozent. Für das laufende Jahr geht Engel & Völkers Commercial im Bereich der Immobilieninvestments von einer Belebung aus. Voraussichtlich wird das Transaktionsvolumen gegenüber 2023 wieder steigen. Einen wichtigen Grund sehen die Research-Analysten in der rückläufigen Inflationsrate im Euroraum, die möglicherweise bereits im Frühjahr mit Leitzinssenkungen einhergeht. (DFPA/mb1)
Engel & Völkers ist ein Dienstleistungsunternehmen in der Vermittlung von hochwertigen Wohn- und Gewerbeimmobilien sowie von Yachten und Flugzeugen im Premium-Segment. Die Unternehmensgruppe mit Hauptsitz in Hamburg beschäftigt über 16.000 Mitarbeiter und ist in mehr als 30 Ländern auf fünf Kontinenten aktiv.