Primonial REIM Germany: "Ein Blick auf den europäischen Immobilienmarkt"

Die Finanzierungsbedingungen auf dem europäischen Immobilienmarkt ändern sich derzeit sehr schnell, nachdem die Europäische Zentralbank (EZB) die Leitzinsen angehoben hat. „Wir erleben eine Neuverteilung der Karten, deren Ausmaß derzeit noch schwer abschätzbar ist“, erklärt Henry-Aurélien Natter, Head of Research, Primonial REIM Germany. „Investoren werden den Markt beobachten, bis die allfälligen Preiskorrekturen stattgefunden haben. Gleichzeitig werden sie ihre Akquisitionsstrategien anpassen, um die besten Chancen zu nutzen und weiterhin in Assets zu investieren, die angesichts des Kontextes die höchste Sicherheit bieten, da immer noch genug Liquidität vorhanden ist.“

In der ersten Jahreshälfte 2022 wurden auf dem europäischen Immobilienmarkt insgesamt 136 Milliarden Euro investiert - plus sechs Prozent im Jahresvergleich. 40 Milliarden davon entfielen auf Immobilien im Vereinigten Königreich (unverändert im Jahresvergleich). Das Investitionsvolumen in Italien stieg um 70 Prozent auf sechs Milliarden Euro an. Auch in Spanien (sechs Milliarden Euro, plus 13 Prozent) und Frankreich (16 Milliarden Euro, plus elf Prozent) legte die Investitionssumme zu. Auf dem deutschen Immobilienmarkt hingegen schrumpften die Investitionen auf ein Anlagevolumen von 23 Milliarden Euro (minus 28 Prozent). Auch in den Niederlanden floss mit sechs Milliarden Euro weniger Geld in Immobilien (minus zwölf Prozent).

Nach Anlageklassen betrachtet standen in der ersten Jahreshälfte 2022 Büroimmobilien mit 45 Milliarden Euro (plus sechs Prozent im Jahresvergleich) an erster Stelle. Auf das Vereinigte Königreich entfielen 13 Milliarden Euro (plus 52 Prozent), auf Frankreich sieben Milliarden Euro (unverändert im Jahresvergleich), während Deutschland sieben Milliarden Euro erreichte, was ein Minus von 44 Prozent darstellt. „Bemerkenswert ist, dass am Ende des zweiten Quartals in einigen Core-Märkten und in dezentraleren Sekundärmärkten ein Renditeanstieg zu beobachten war, während es bei der Mehrheit der analysierten Märkte keine Veränderungen von Quartal zu Quartal gab. Das belegt, dass Investoren den Anstieg der Anleihezinsen bereits einpreisen wollten“, erläutert Natter. „Im Widerspruch dazu steht, dass es über ein Jahr gesehen in Richtung einer Renditekompression geht, so liegen die Renditen in ausgeprägten Core-Märkten wie Paris, München, Berlin oder Mailand unter drei Prozent.“ Hintergrund seien die veränderten Rahmenbedingungen durch den Russland-Ukraine-Konflikt.

Investitionen in Wohnimmobilien in Europa behaupteten den zweiten Platz hinter den Büroimmobilien mit einem Volumen von über 33 Milliarden Euro in der ersten Jahreshälfte 2022 (plus sechs Prozent im Jahresvergleich). In der Eurozone entfielen nahezu sieben Milliarden Euro an Investitionen auf Deutschland (minus 30 Prozent), gefolgt von Frankreich mit über vier Milliarden Euro (plus 23 Prozent), Spanien mit 1,6 Milliarden Euro (plus 116 Prozent) und den Niederlanden mit 1,5 Milliarden Euro (minus 28 Prozent). Außerhalb der Eurozone war das Vereinigte Königreich mit Investitionen von mehr als sieben Milliarden Euro (plus 60 Prozent) am aktivsten, gefolgt von Schweden mit mehr als vier Milliarden Euro (plus 231 Prozent) und Dänemark mit mehr als 2,6 Milliarden Euro (minus 21 Prozent im Jahresvergleich). Die Spitzenrenditen blieben zwischen Ende 2021 und Ende Juni 2022 überwiegend stabil. In der Eurozone verzeichnen Paris, Wien und München mit unter drei Prozent die niedrigsten Spitzenrenditen.

„Trotz des großen Interesses der Investoren an Gesundheitsimmobilien auf dem europäischen Markt wurden die Transaktionen in der ersten Jahreshälfte 2022 durch das mangelnde Angebot eingeschränkt“, resümiert Natter. Das Investitionsvolumen für Seniorenresidenzen und Pflegeheime belief sich in Europa insgesamt auf über drei Milliarden Euro, ein Rückgang gegenüber dem Vorjahr.

In Europa konzentrierten sich die Kapitalzuflüsse auf Deutschland, wo in der ersten Jahreshälfte 2022 eine Milliarde Euro investiert wurde, gefolgt vom Vereinigten Königreich mit knapp 700 Millionen Euro, Schweden mit 350 Millionen Euro, Frankreich mit rund 300 Millionen Euro und den Niederlanden mit etwas mehr als 200 Millionen Euro. Bei den Spitzenrenditen für Gesundheitsimmobilien, das heißt für Immobilien, die in einem dicht besiedelten Stadtgebiet liegen und den Erwartungen der Käufer auf der ganzen Linie entsprechen, wurde über ein Jahr eine Renditekompression verzeichnet.

Der Markt für Hotelimmobilien belief sich am Ende der ersten Jahreshälfte 2022 auf mehr als sechs Milliarden Euro und blieb damit im Jahresvergleich stabil. In Europa konzentrierte sich das Kapital auf das Vereinigte Königreich mit Investitionen von mehr als zwei Milliarden Euro, gefolgt von Spanien mit etwas mehr als einer Milliarde Euro, Frankreich mit knapp einer Milliarde Euro und Deutschland mit 500 Millionen Euro. (DFPA/JF1)

Primonial REIM ist eine paneuropäische Immobilienplattform mit Asset under Management von rund 33,5 Milliarden Euro. Das Unternehmen beschäftigt mehr als 400 Mitarbeiter in Frankreich, Deutschland, Luxemburg und Italien.

www.primonialreim.com

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