Reaktionen auf die Zins-Senkung der EZB

Die Senkung der Leitzinsen durch die Europäische Zentralbank (EZB) war erwartet worden und wird begrüßt. Sie bringt Erleichterung auf den Immobilienmärkten, ist aber kein Allheilmittel in wirtschaftlich schwierigen Zeiten. Nachdenkliche Stimmen von namhaften Finanzexperten:

Die Zins-Senkung der EZB war am Markt weitgehend so erwartet worden, meint Professor Dr. Jan Viebig, Chief Investment Officer der ODDO BHF SE. Aber: „Durch geldpolitische Mittel allein lassen sich die wirtschaftlichen Probleme im Euroraum nicht beheben. Die Wirtschaft in Europa leidet zunehmend an einer strukturellen Wachstumsschwäche. Niedrige Investitionen, eine schwache Kapitalbildung, hohe Energiekosten, eine übermäßige Regulierung und eine nachlassende internationale Wettbewerbsfähigkeit machen eine Verbesserung der politischen Rahmenbedingungen notwendig.“

Francesco Fedele, CEO der BF.direkt AG meint: „Die heutige Zinssenkung der EZB um 0,25 Prozentpunkte kommt für uns wenig überraschend. Da die meisten Prognosen den Leitzins Ende 2024 wieder bei 3,5 Prozent sehen, liegt es nahe, noch von zwei weiteren Zinssenkungen von je 0,25 Prozent auszugehen. Aus unserer Sicht ist es allerdings noch zu früh für Zinssenkungen. Denn bei genauer Betrachtung ist die Inflationsentwicklung nicht ganz so positiv, wie die deutsche August-Inflationsrate von 1,9 Prozent vermuten lässt. Diese Entwicklung ist nur kurzfristig und auf die stark schwankenden Energiekosten zurückzuführen. Schon im September könnte die Inflation wieder über 2,0 Prozent liegen. Maßgeblich ist außerdem nicht die deutsche Inflationsrate, sondern die Kerninflationsrate im Euroraum, die noch immer deutlich über dem Zielwert der Notenbank liegt.“

Patrick Brinker, Head of Real Estate Investment Management bei der Hauck Aufhäuser Lampe Privatbank sagt: „Das aktuelle Zinsniveau ist gesund, damit können wir in der Immobilienbranche grundsätzlich wirtschaftlich arbeiten. Klar ist: Die alten Zinsniveaus sind Geschichte, auch wenn die EZB heute die Leitzinsen gesenkt hat und die USA dies auch tun werden. Die Erkenntnis hat sich auch auf den Immobilienmärkten durchgesetzt. Bei den Preisen haben wir mittlerweile die Bodenbildung erreicht. Daher ist jetzt der Zeitpunkt, an dem langfristig orientierte Investoren sich wieder konkret damit befassen, neue Investments zu tätigen und das Abwarten beenden. Family Offices und internationale Investoren sind hier schon einen Schritt weiter und tätigen erste Investments.“

Peter Axmann, Leiter Immobilienkunden bei der  Hamburg Commercial Bank, begrüßt die Zins-Senkung: „Die heutige Zinsentscheidung der EZB bestätigt die Erwartung der Marktexperten und ist im aktuellen Zinsniveau bereits eingepreist, so dass unmittelbar keine nennenswerte Änderung der Finanzierungskosten zu erwarten sind. Trotzdem ist die Zinssenkung eine gute Nachricht für die Immobilienbranche, weil Investoren jetzt sicherer sein können, dass der Zinspeak erstmal hinter uns liegt und Kaufpreise auf dieser Basis wieder seriöser kalkuliert werden können. Dies wird zu einem sukzessiven Anstieg der Transaktionsvolumina beitragen.“

Professor Dr. Felix Schindler, Head of Research & Strategy bei HIH Invest, meint: „Die EZB lässt mit der erneuten Senkung des Einlagenzinssatzes um 25 Basispunkte den Erwartungen der Marktteilnehmer und ihrem eigenen Wording Taten folgen. Der weitere Weg wird aber kein Spaziergang – vor allem die Preisentwicklung im Dienstleistungssektor wird für die EZB und den mittel- bis langfristigen Inflationspfad in Richtung EZB-Ziel herausfordernd bleiben. An den Immobilienmärkten sorgt die Zinssenkung für einen positiven psychologischen Impuls und wird zur weiteren Marktstabilisierung beitragen, auch wenn sie – wie auch an den Kapitalmärkten – bereits eingepreist ist." (DFPA/ljh)

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Wirtschaft, Märkte, Studien

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