Rekordpreise und Stadtflucht: Immobilienmärkte im Norden und Osten
Im dritten Quartal wurde in Berlin der Rekordpreis von 14.359 Euro pro Quadratmeter für ein Haus gezahlt; in Hamburg betrug der Höchstpreis für eine Eigentumswohnung 15.057 Euro pro Quadratmeter. In Hannover und Dresden hingegen lagen die maximal gezahlten Quadratmeterpreise bei rund der Hälfte. Neben diesen Unterschieden hatten die Immobilienmärkte im Norden und Osten im dritten Quartal auch eine Gemeinsamkeit: Die Hauspreise stiegen stärker als die Wohnungspreise. In Dresden führte dies zusammen mit der Corona-Lage laut Sebastian Mosch vom Immobiliendienstleister Dr. Klein zur Stadtflucht von Hauskäufern.
Bei einem Medianpreis von 2.734 Euro pro Quadratmeter zahlen Hauskäufer in Dresden im Schnitt über 300 Euro pro Quadratmeter mehr als im Vorjahresquartal. Ebenso stieg der Indexwert, der die tatsächliche Preisentwicklung anzeigt und Parameter wie Lage und Alter der Immobilie berücksichtigt, um 8,43 Prozent im Vergleich zum dritten Quartal 2019 – ein Rekord. „Stark steigende Preise für Bestandsimmobilien und kaum Möglichkeiten für einen Neubau in der Enge der Dresdner Kessellage – das sind die Faktoren, weswegen Haussuchende raus aus der Stadt ziehen“, so Mosch.
Im Gegensatz zu der Entwicklung bei den Ein- und Zweifamilienhäusern zeigte sich der Dresdner Wohnungsmarkt uneinheitlich: Zwar verzeichnete der Medianpreis mit 2.803 Euro pro Quadratmeter einen neuen Höchststand. Der Indexwert hat allerdings mit minus 0,25 Prozent im Vergleich zum Vorquartal eine leicht rückläufige Tendenz.
In Hamburg waren Käufer bereit mit bis zu 15.057 Euro pro Quadratmeter für Eigentumswohnungen und 13.406 Euro pro Quadratmeter für ein Eigenheim rund doppelt so viel zu zahlen wie Dresdner Immobilieninteressenten. Auch der durchschnittlich gezahlte Quadratmeterpreis für eine Wohnung in der Metropolregion Hamburg erreicht mit 4.661 Euro einen neuen Spitzenwert.
In Hannover betrug der gemittelte Quadratmeterpreis für Eigentumswohnungen 2.758 Euro und für Ein- und Zweifamilienhäuser 2.423 Euro. Im Fünf-Jahresvergleich zahlten Hannoveraner durchschnittlich pro Quadratmeter 713 Euro mehr beim Haus- und 852 Euro mehr beim Wohnungskauf als noch im dritten Quartal 2015.
Mit dem tatsächlich gezahlten Höchstpreis von 14.359 Euro pro Quadratmeter für ein Eigenheim stellte Berlin einen neuen Rekord auf. Die Preisspanne war in der Berliner Metropolregion im dritten Quartal 2020 allerdings enorm: Ebenso wechselte für nur 526 Euro pro Quadratmeter ein Haus den Besitzer. Der Preisindex für Häuser zog im Vergleich zum Vorquartal noch einmal deutlich an: plus 3,94 Prozent. Bei Eigentumswohnungen stieg der Indexwert mit plus 1,55 Prozent weniger stark an und auch die Schere zwischen dem niedrigsten und dem höchsten Quadratmeterpreis war mit 1.236 bis 10.949 Euro pro Quadratmeter kleiner. (DFPA/JF1)
Quelle: Pressemitteilung Dr. Klein
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