Rentenmärkte 2024: Volatilität eröffnet Chancen für aktives Management
Nach dem Ende der langen Phase historisch tiefer Zinsen und Inflationsraten stehen die Kapitalmärkte an einem Wendepunkt, der durch Unsicherheiten und anhaltende Volatilität geprägt ist. Aktives Management wird damit wichtiger denn je. „Trotz einer kontinuierlichen Vergrößerung der globalen Geldmenge haben die westlichen Industriestaaten in den vergangenen 40 Jahren von rückläufigen Preisen und somit niedrigen Inflationsraten profitiert. Bedingt durch disruptive Kräfte wie die Deglobalisierung, die Dekarbonisierung und die Digitalisierung geht diese Zeit nun zu Ende“, sagt Hakem Saidi-Merella, Co-Manager des „Renten Europa-Fonds“ des Asset Managers Bayerninvest.
Die zunehmende Verkürzung von Lieferketten, hohe Investitionen in grüne Technologien und die digitale Transformation erzeugten Effizienzverluste und Preissteigerungen. Die Folge sei ein anhaltender Inflationsdruck, der die Zentralbanken dauerhaft herausfordere. „Die Unsicherheiten in Bezug auf die angemessene Zinspolitik sehen wir als Chance. Mit einem aktiven Management lassen sich die zunehmenden Schwankungen an den Kapitalmärkten ausnutzen, um einen Mehrertrag gegenüber einem Vergleichsindex oder passiven Produkten wie ETFs zu erzielen“, ergänzt Saidi-Merella. Ein entscheidendes Instrument sei hierbei die Steuerung der Duration in einem Rentenportfolio. Dabei werde das Chancen-Risiko-Verhältnis über den gesamten Verlauf der Zinskurve optimiert. „Im Jahr 2023 ist die zehnjährige Bund-Rendite von 2,50 Prozent auf 2,05 Prozent gefallen. Eine Buy-and-Hold-Strategie hätte mit 45 Basispunkten also ein gutes Ergebnis erzielt. Die tatsächliche Range, in der sich die Rendite bewegt hat, betrug jedoch 180 Basispunkte – und genau diese Spanne gilt es mit aktivem Management zu nutzen“, erläutert Saidi-Merella die Vorteile aktiven Durationsmanagements.
Das absolute Renditeniveau im Bereich der Staatsanleihen sei mittlerweile hinreichend attraktiv, um auf Jahressicht mit einer positiven Rendite abzuschließen. Das Mega-Wahljahr 2024 und die anhaltenden geopolitischen Ungewissheiten quer über den Globus würden auch weiterhin für viel Bewegung an den Kapitalmärkten sorgen. Aktive Durationssteuerung ermögliche es, schnell auf Renditeschwankungen im Tages- und Wochenverlauf zu reagieren und auf diese Weise Extra-Renditen zu erzielen. Neben der Durationssteuerung spiele beim aktiven Rentenmanagement auch die Länder-, Branchen-, Rating- und Senioritätsgewichtung eine zentrale Rolle. (DFPA/mb1)
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