Report: Weltweite Risikokapital-Investitionen wachsen durch KI-Megadeals
Die weltweiten Risikokapital-Investitionen stiegen im zweiten Quartal 2024 auf ein Fünf-Quartals-Hoch, von 75,3 Milliarden US-Dollar im ersten Quartal auf 94,3 Milliarden US-Dollar. Das zeigt der „Venture Pulse 2024“ des Wirtschaftsprüfers KPMG.
Verantwortlich für diese Entwicklung seien hauptsächlich sehr große Investitionen von über einer Milliarde US-Dollar, mehr als die Hälfte davon wurden im Bereich der Künstlichen Intelligenz (KI) getätigt. Risikokapitalgeber investieren auch in Europa in die Technologie. Die Investitionen stiegen von 13,9 Milliarden US-Dollar im ersten Quartal 2024 auf 17,8 Milliarden US-Dollar im zweiten Quartal. Investoren interessierten sich einerseits für Firmen, die grundlegende KI-Technologien entwickeln. Anderseits erhielten auch solche Unternehmen finanzielle Zuwendung, die KI verwenden, um Geschäftsmodelle zu verbessern, zum Beispiel Kundenerfahrung besser zu monitoren oder die Produktentwicklung zu vereinfachen. Die bedeutendsten KI-Investitionen wurden in Start-ups getätigt, die große Sprachmodelle entwickeln sowie in Unternehmen, die Künstliche Intelligenz für spezifische Branchen oder bei bestimmten Funktionen einsetzen möchten. Darunter Gesundheit, Biotechnologie oder Lieferkettenlogistik. Außerdem investierten Kapitalgeber weiterhin in alternative Energien und nachhaltige Technologien.
„Der enorme Anstieg der Risikokapital-Investitionen in KI zeigt die anhaltend großen Erwartungen von Investoren in zukunftsweisenden Technologien wie Large Language Models. Die Technologie ist gekommen, um zu bleiben und wird eine Schlüsselrolle in der globalen Wirtschaft spielen", sagt Tim Dümichen, Partner Tax bei KPMG.
Risikokapitalgeber interessierten sich in Deutschland besonders für Fintech-Unternehmen
Deutschland landet in Europa bei den Risikokapital-Investitionen unter den Top 10, obwohl diese hierzulande im zweiten Quartal 2024 mit 2,2 Milliarden US-Dollar nahezu unverändert blieben. Das KI-getriebene Deeptech-Unternehmen DeepL konnte alleine rund 300 Millionen US-Dollar einsammeln. Risikokapitalgeber interessierten sich in Deutschland außerdem besonders für Fintech-Unternehmen, während das Interesse an Kryptowährungen im Vergleich zum vorherigen Quartal weiter abnahm. Anleger investierten zudem in deutsche ESG-Unternehmen, die sich vor allem auf den Geschäftskundenbereich (B2B) konzentrieren.
„Deutschland bestätigt seine Position unter den Top 10 der europäischen Investitionsstandorte, mit konstanten Investitionen und bemerkenswerten Erfolgen in Schlüsseltechnologien. Das Engagement für Fintechs und nachhaltige ESG-Unternehmen, insbesondere im B2B-Sektor, sowie der Erfolg von Leuchttürmen wie DeepL spiegeln das blühende Innovationsklima des Landes wider", sagt Florian Merkel, Director Tax & Head of Venture Services bei KPMG. (DFPA/mb1)
KPMG ist ein internationales Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsunternehmen und in Deutschland mit rund 14.000 Mitarbeitern an 27 Standorten präsent.