Retail-Report: Fachmarktzentren und Fachmärkte bleiben beliebteste Assetklasse
Rund 68 Prozent der institutionellen Investoren sehen leichte bis deutliche Überhitzungstendenzen im Handelsimmobilieninvestmentmarkt (Vorjahr: 75 Prozent). Dennoch wollen 65 Prozent der Investoren in 2016 tendenziell weitere Handelsimmobilien hinzukaufen (Vorjahr: 55 Prozent). Fünf Prozent wollen tendenziell verkaufen (Vorjahr: 30 Prozent). In den vergangenen sechs Jahren war die Kaufneigung der Investoren noch nie so groß. Der Grund: Durch niedrig verzinste Alternativanlagen besteht hoher Anlagedruck. Handelsimmobilieninvestments scheinen zwar hoch bewertet zu sein, bieten aber eine weiterhin ausreichend attraktive Rendite für die Anleger. Dies sind Auszüge der Ergebnisse des "Hahn Retail Real Estate Reports 2016/2017", der vom Assetmanager Hahn-Gruppe in Kooperation mit dem Immobiliendienstleister CBRE und dem Marktforschungsinstitut GfK GeoMarketing erstellt worden ist. Im Rahmen der Untersuchungen führte die Hahn-Gruppe im Sommer 2016 eine Expertenbefragung bei 71 Expansionsverantwortlichen im deutschen Einzelhandel sowie 40 Entscheidungsträgern von institutionellen Immobilieninvestoren durch.
Fachmarktzentren und Fachmärkte bleiben die beliebteste Assetklasse. Laut der Hahn-Studie bevorzugen rund 77 Prozent (Vorjahr: 68 Prozent) der Investoren bei Neuinvestitionen den Kauf von Fachmarktzentren. Eine ähnliche Bevorzugung räumen nur 50 Prozent der Investoren den innerstädtischen Geschäftshäusern ein (Vorjahr: 55 Prozent). Beim Objekttyp Shopping-Center sind es 30 Prozent (Vorjahr: 41 Prozent). Die Beliebtheit der Fachmarktzentren liege unter anderem darin begründet, dass die Investoren dort einen relativ geringen Handlungsbedarf erkennen, wenn es darum geht, die Objekte auf zukünftige Herausforderungen im Wettbewerb mit anderen Objekttypen und dem Online-Handel vorzubereiten. Im Gegensatz dazu wird bei Warenhäusern und Shopping-Centern derzeit der größte Handlungsbedarf vermutet.
Der Umsatz im Lebensmitteleinzelhandel, inklusive Drogerieartikel, konnte in 2016 um 2,6 Prozent auf 224,2 Milliarden Euro zulegen. Das Wachstum im Non-Food-Einzelhandel fiel mit 1,5 Prozent geringer aus. Der Umsatz lag bei 235,5 Milliarden Euro. Für das laufende Jahr erwartet die GfK im Lebensmittel- und Drogeriebereich ein Wachstum von 1,4 Prozent beziehungsweise im Non-Food-Bereich von 1,0 Prozent. Das positive Bild wird von der Hahn-Expertenbefragung gestützt. Rund 48 Prozent der befragten Einzelhändler (Vorjahr: 44 Prozent) geben an, dass sie für das zweite Halbjahr 2016 mit einem Umsatzanstieg gegenüber der Vergleichsperiode rechnen. Rund 32 Prozent sehen stabilen Umsätzen (Vorjahr: 47 Prozent) entgegen und 20 Prozent erwarten rückläufige Umsätze (Vorjahr: neun Prozent). Besonders optimistisch in Bezug auf die Umsatzentwicklung sind die Branchen Lebensmittel und Gesundheit/Beauty, die jeweils zu 75 Prozent von steigenden Umsätzen ausgehen.
Die Verkaufsflächenentwicklung zeigte nach Berechnungen der GfK in 2015 erstmals seit 2011 ein leichtes Plus von 0,4 Prozent. Für das laufende Jahr wird mit einem weiteren Anstieg der Verkaufsfläche um 0,6 Prozent gerechnet. In der Befragung der Expansionsverantwortlichen des Einzelhandels ergibt sich dazu kein einheitliches Bild: In den kommenden zwölf Monaten setzen 55 Prozent der befragten Vertriebslinien auf eine konstante Flächennachfrage. Eine zunehmende Flächennachfrage geben rund 25 Prozent der Händler an während 20 Prozent auf eine zurückgehende Nachfrage verweisen.
Quelle: Pressemitteilung Hahn-Gruppe
Die Hahn-Gruppe mit Sitz in Bergisch Gladbach, bestehend aus der Holding Hahn-Immobilien-Beteiligungs AG und ihren Tochtergesellschaften, ist ein Assetmanager für Einzelhandelsimmobilien. Die 1982 gegründete Unternehmensgruppe verwaltet externe Immobilienportfolios und konzipiert Fondsprodukte für private und institutionelle Anleger. Eigenen Angaben zufolge hat die Hahn-Gruppe bislang rund 170 Geschlossene Immobilienfonds aufgelegt und betreut ein Immobilienvermögen in Höhe von über 2,5 Milliarden Euro. (JF1)