Rezession beendet Rekordjagd der Banken

Seit Jahren bemühen sich Deutschlands Banken, ihr Geschäft mit der Finanzierung von Immobilien auszubauen. Der Grund: Trotz harten Wettbewerbs und niedriger Zinsen legten Ertrag und Gewinn in diesem Geschäftsfeld kontinuierlich zu. Allein 2019 stiegen die Erträge auf 14,9 Milliarden Euro, während sich die Gewinne auf 4,6 Milliarden Euro summierten. Die bevorstehende Rezession infolge der Corona-Pandemie wird eine Trendwende herbeiführen. In der Studie „Gewerbliche Immobilienfinanzierung: Banken im Häuserkampf“ zeigt die internationale Unternehmensberatung Bain & Company auf, wie Banken trotzdem erfolgreich sein können.

Laut Bain-Studie werden die Erträge bis 2021 auf 14 Milliarden Euro und die Gewinne auf 3,5 Milliarden Euro sinken, da vor allem Neubauprojekte zurückgestellt werden. Darüber hinaus steige das Kreditausfallrisiko in einer Rezession generell deutlich. Dr. Christian Graf, Bain-Partner und Co-Autor der Studie, warnt allerdings davor, das Geschäftsfeld vorschnell abzuschreiben: „Selbst wenn es wegen der Corona-Krise in Deutschland zu einer schweren Rezession kommen sollte, wird die gewerbliche Immobilienfinanzierung im Vergleich zu anderen Segmenten immer noch relativ hohe Margen erwirtschaften. Die Banken müssen sich, wollen sie ihre Wettbewerbsposition verteidigen, strategisch klug auf die wirtschaftliche Talsohle vorbereiten, aber auch auf die Zeit danach.“

In den vergangenen fünf Jahren haben vor allem Genossenschaftsbanken, Sparkassen und größere Privatbanken von der guten Marktentwicklung profitiert. Mit durchschnittlich sechs Prozent pro Jahr legte das Geschäft der Volks- und Raiffeisenbanken schneller zu als das jeder anderen Bankengruppe. Insgesamt stiegen die Erträge im Durchschnitt jährlich um drei Prozent. Hauptgrund waren die wachsenden Kreditbestände. Diese nahmen seit 2014 um gut 80 Milliarden Euro auf 599 Milliarden Euro im Jahr 2019 zu. Investoren haben das niedrige Zinsniveau genutzt, um neue Wohn- und Bürogebäude zu errichten. Der Zuzug in die Ballungsräume begünstigte den Bauboom ebenso wie die Suche vieler Kapitalanleger nach Renditeobjekten in Zeiten geringer und zunehmend negativer Zinsen für Anleihen. Die infolge des harten Wettbewerbs rückläufigen Margen konnten durch steigende Kreditvolumina ausgeglichen werden.

Die tiefgreifende Rezession, die sich für 2020 abzeichnet, dürfte der Rekordjagd der Banken ein Ende setzen. Nach Überzeugung von Dr. Nikola Glusac, Bain-Partner und Co-Autor der Studie, wird die Bauflaute aber nur von kurzer Dauer sein: „Der Bauzins bleibt voraussichtlich noch über Jahre niedrig, die Nachfrage nach Wohnraum in den Ballungsräumen hoch. Deshalb dürfte das Geschäft mit der Finanzierung von Wohnobjekten zuerst wieder anziehen.“ Anders sei die Situation bei den Gewinnen. „In einer Rezession steigen generell die Risikokosten“, so Glusac. „Darüber hinaus ist anzunehmen, dass sich der harte Wettbewerb noch einmal verschärft. Daher werden die Gewinne in der gewerblichen Immobilienfinanzierung im kommenden Jahr schrumpfen.“ (DFPA/JF1)

Quelle: Pressemitteilung Bain

Bain & Company Inc. ist ein Managementberatungsunternehmen mit Sitz in Boston. Das 1973 gegründete Unternehmen beschäftigt eigenen Angaben zufolge in 58 Büros in 37 Ländern rund 8.000 Mitarbeiter, davon 900 im deutschsprachigen Raum.

www.bain.de

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Wirtschaft, Märkte, Studien

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