RICS: Weltweit positive Aussichten für den gewerblichen Immobilienmarkt
Trotz der zuletzt unruhigen Lage an den Finanzmärkten verbessern sich die wichtigsten Stimmungsindikatoren der weltweiten Immobilienmärkte weiter. Dies geht aus dem RICS Commercial Property Monitor für das dritte Quartal 2014 hervor.
In Deutschland habe sich die wirtschaftliche Dynamik zwar abgeschwächt, doch der Arbeitsmarkt bleibe robust, was die Aussichten auf ein solides Mietwachstum im kommenden Jahr verbessere. Gleichzeitig würden sich die Investoren in Gewerbeimmobilien nicht von der etwas unsicheren Gesamtlage beirren lassen. Die Käufernachfrage sei im dritten Quartal schneller als gewöhnlich gestiegen. Das deute darauf hin, dass die Kapitalwerte stabil blieben.
In anderen Teilen Europas erholen sich einige der am stärksten von der Finanzkrise von 2008 getroffenen Märkte. Das zeige sich an der wachsenden Mieternachfrage und dem Interesse der Investoren. In Portugal, Spanien und Irland kehre das Marktvertrauen zurück. Ein Trend, der sich auch für die Zukunft abzeichne. Die Aufwärtsbewegung werde die Mieterwartungen und die Preise für Gewerbeimmobilien mittelfristig stützen.
In Japan deuten die Stimmungsindikatoren darauf hin, dass sich die Investoren- und Mietermärkte auch zukünftig „stark nach oben entwickeln“, ganz besonders in den kommenden zwölf Monaten. Diese hohen Erwartungen würden von den derzeit überaus günstigen Marktbedingungen noch weiter unterstützt.
Die Schwellenländer Brasilien, Indien, China und Südafrika weisen unterschiedliche Szenarien auf. Indien liege bei der Stimmung am Markt vorne, hier wird ein beträchtliches Wachstum der Mieten und der Preise für Gewerbeimmobilien prognostiziert, das in den kommenden drei Jahren bei etwa zehn Prozent jährlich liegen soll.
In China wachse das Angebot schneller als die Nachfrage sowohl im Mieter- als auch im Investorensektor. Das deute darauf hin, dass die Preisentwicklung bei Mieten und Gewerbeimmobilien in näherer Zukunft eher schwach ausfallen wird. Auch in Südafrika seien ähnliche Trends wie in China zu beobachten, doch hier sei das Investoreninteresse in den letzten drei Monaten gewachsen.
In Brasilien scheine das sich abschwächende Wirtschaftswachstum und das höhere Zinsniveau von der Immobilienbranche seinen Tribut zu fordern: Die Stimmungslage habe sich in allen Bereichen verschlechtert.
Simon Rubinsohn, RICS Chief Economist: „Die weltweite Erholung der Wirtschaft ist noch immer fragil, und das trotz der vielversprechenden Anzeichen in einigen Volkswirtschaften. Der aktuelle RICS Global Commercial Property Monitor unterstützt jedoch die Zuversicht: Er deutet auf ein leicht verbessertes Umfeld für den Mieter- und Investmentmarkt hin. Ob dieser positive Trend aufrechterhalten werden kann, hängt ganz besonders davon ab, ob man in dem insgesamt eher ungünstigen Umfeld standhalten kann.“
Quelle: Pressemitteilung RICS
The Royal Institution of Chartered Surveyors (RICS) wurde 1868 in Großbritannien gegründet und erhielt 1881 die königliche Charta. Heute ist sie eine weltweit tätige Berufsorganisation, die 118.000 Immobilienexperten rund um den Globus repräsentiert. Sitz von RICS Deutschland ist Frankfurt am Main. (TH1)