RICS: Zunehmende globale Stimmungsaufhellung abhängig von Region und Segment
Die Ergebnisse des „RICS Global Commercial Property Monitor“ (GCPM) der Berufsorganisation The Royal Institution of Chartered Surveyors (RICS) für das erste Quartal 2021 deuten auf eine allmähliche Stimmungsaufhellung im Immobiliensektor hin, die sich aus der zunehmenden Hoffnung auf eine Erholung der Wirtschaft speist. Im Rahmen der Frühjahrstagung des IWF im April wurde die weltweite Wachstumsprognose für 2021 von 5,5 auf sechs Prozent und für 2022 von 4,2 auf 4,4 Prozent nach oben korrigiert.
Unterdessen verzeichnete der wichtige globale RICS-Stimmungsindex, der Commercial Property Sentiment Index, einen Anstieg von minus 27 auf minus 18. Dabei handelt es sich um das beste Ergebnis seit dem vierten Quartal 2019, das zudem einen Anstieg gegenüber dem Tiefstand von minus 37 im zweiten Quartal 2020 markiert.
Auch auf regionaler Ebene sei ein vergleichbar positiver Trend erkennbar. Die Region Asien-Pazifik (APAC) liegt dabei mit einem Ergebnis von minus 15 (Vorquartal: minus 25) an der Spitze. Es folgen Europa mit minus 19 (minus 26), die Region Americas mit minus 20 (minus 29) sowie Naher Osten und Afrika mit minus 22 (minus 25).
Die aktuellen Ergebnisse zeigten, dass die Investorenstimmung dem Vermietungsmarkt weiterhin voraus ist. So notierte der globale Investmentindex einen Anstieg auf minun zehn (Vorquartal: minus 19). Der Indikator für den Vermietungsmarkt verzeichnete eine ähnlich positive Entwicklung, hinkt jedoch trotz optimistischerer Konjunkturprognosen mit minus 26 weiterhin hinterher. Auf regionaler Ebene zeigt sich erwartungsgemäß ein ähnliches Muster.
Im weltweiten Assetklassen-Vergleich ergeben sich laut Analyse deutliche Unterschiede auf dem Investment- und Vermietungsmarkt. Logistik- und Industrieobjekte sind das einzige Segment des Immobilienmarkts, das (weltweit) eine stabile Nachfrageentwicklung verzeichne. So stieg die Mieternachfrage in diesem Segment erneut von plus 19 auf plus 28, während sie für Büro- und Einzelhandelsimmobilien trotz eines leichten Anstiegs gegenüber dem Vorquartal weiterhin deutlich im negativen Bereich liegt. Mit einem Anstieg von plus 27 auf plus 37 verzeichnet die Kennzahl für Investmentanfragen eine ähnliche Entwicklung wie das Logistik-/Industriesegment. Allerdings ist die Kennzahl für das Bürosegment auf minus zwölf (gegenüber minus 26 im Vorquartal und dem Tiefststand von minus 58) gestiegen, was auf eine Trendwende hinsichtlich der Investorenstimmung in diesem Marktsegment hindeute.
Der allgemeine Trend spiegele sich auch in den Prognosen für die Kapitalwert- und Mietpreisentwicklung wider. Erstklassige Industrieflächen werden demnach erwartungsgemäß die beste Ertragsentwicklung verzeichnen. In diesem Segment werde von einem weiteren Preisanstieg um vier Prozent in den nächsten zwölf Monaten ausgegangen. Für Rechenzentren werde eine ähnliche Kaufpreisentwicklung erwartet, aber auch bei Mehrfamilienobjekten und Pflegeeinrichtungen sei mit Zuwächsen zu rechnen. Erst- und zweitklassige Einzelhandelsobjekte werden voraussichtlich unter Druck bleiben und weiterhin rückläufige Kauf- und Mietpreise verzeichnen. (DFPA/mb1)
Quelle: Pressemitteilung RICS
The Royal Institution of Chartered Surveyors (RICS) wurde 1868 in Großbritannien gegründet und erhielt 1881 die königliche Charta. Heute ist sie eine weltweit tätige Berufsorganisation, die 130.000 Immobilienexperten rund um den Globus repräsentiert. Sitz von RICS Deutschland ist Frankfurt am Main.