Risiko Geopolitik: Erneuerbare Energien stärken institutionelle Portfolios

Der Angriff Russlands auf die Ukraine löste nicht nur menschliches Leid, sondern auch Turbulenzen an den Kapitalmärkten aus. Am härtesten wurden die osteuropäischen Börsen getroffen. Der russische RTS-Index schloss fast 40 Prozent tiefer bei 743 Punkten; der polnische Wig-20 -Index sackte um 10,9 Prozent auf 1.817 Punkte ab, so merkt Thomas Seibel an, CEO des Asset Managers Recap Global Investors.

Doch auch im Westen ging es abwärts: Der DAX schloss mit einem Minus von vier Prozent, der Pariser CAC 40 und der Londoner FTSE 100 mit einem Minus von jeweils 3,8 Prozent. Zwar zeigten sich inzwischen Anzeichen einer Erholung, eine hohe Volatilität werde Investoren angesichts der geopolitischen Spannungen und Risiken jedoch noch länger begleiten. Eine Möglichkeit für Investoren, ihre Portfolios gegen diese Volatilität abzufedern, bieten laut Seibel Investitionen in europäische Erneuerbare-Energien-Projekte. Denn diese böten stabile Cashflows, die unkorreliert zu traditionellen Assetklassen sowie Konjunktur- und Kapitalmarktzyklen sind. Damit werden Investments in regenerative Energien von geopolitischen Auseinandersetzungen kaum negativ beeinflusst. Der Investitionszeitpunkt sei im Gegenteil günstig.

Denn bereits die politischen Spannungen im Vorfeld des Angriffs auf die Ukraine hätten deutlich gemacht, dass der Westen unabhängig von russischen Gas- und Öllieferungen werden müsse. Die Preise an den Rohstoffmärkten seien bereits stark gestiegen. Fakt sei: Die angestrebte Unabhängigkeit sei nur mit den Erneuerbaren Energien zu erreichen, wie mehrere deutsche Politiker bereits erkannt und betont haben. Zwar seien Gaslieferungen aus den USA eine kurzfristige Alternative, um die Versorgungssicherheit zu gewährleisten. Sie seien allerdings keine dauerhafte Lösung, da es sich dabei immer noch um einen fossilen Rohstoff mit weiten Transportwegen handele, der im Falle von Fracking-Gas zudem unter umweltschädlichen Bedingungen gefördert werde.

Die politischen Zeichen werden in Deutschland also auch in Zukunft auf Zubau bei den Erneuerbaren stehen. Bereits vor der Ukraine-Krise hätten die Regierungsparteien sich im Koalitionsvertrag auf einen starken Ausbau der regenerativen Erzeugungskapazitäten geeinigt: So sollen allein die Photovoltaik-Kapazitäten von derzeit 54 GW bis 2030 auf 200 GW steigen. Konkret bedeutet das einen jährlichen Nettozubau von rund 16 GW bis 2030. Auch die Windenergie werde massiv vorangetrieben. Die Russland-Sanktionen werden das Thema in Zukunft wahrscheinlich noch höher auf der politischen Agenda ansiedeln. Da der massive Ausbau von Wind- und Solarkraft einen hohen Kapitalbedarf erfordere, werden sich daraus laut Seibel attraktive Investitionsmöglichkeiten in Deutschland ergeben.

Ein stärkerer Fokus auf die Erneuerbaren sei jedoch nur der erste Schritt. Um die Robustheit der Assetklasse Erneuerbare Energien gegenüber geopolitischen Konflikten zu stärken, müssten auch die internationalen Lieferketten auf den Prüfstand gestellt werden. Denn während Europa bezüglich Windkraft mit Turbinenherstellern wie etwa Siemens, Vestas oder Nordex sehr gut aufgestellt sei, sei der Photovoltaik-Bereich zurzeit stark auf Solarmodule aus China angewiesen. Bereits die Corona-Pandemie habe gezeigt, dass diese Abhängigkeit problematisch sei, denn als viele chinesische Fabriken geschlossen waren, drohte ein Engpass bei Solarmodulen. Langfristig sollten Teile der Wertschöpfungskette deshalb zurück nach Europa geholt werden. (DFPA/mb1)

Die Recap Global Investors AG ist ein international tätiger unabhängiger M&A-Berater und Asset Manager für Erneuerbare Energien.

www.re-cap.ch

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