"Risiko-Report" der Ergo: So ticken die Deutschen
Der Versicherungskonzern Ergo hat den „Risiko-Report 2018“ veröffentlicht. Der Report ist Auftakt zu einer Studienreihe, die Aufschluss über die Risikokompetenz und Eigenverantwortung der Deutschen gebe. Geplant sei eine Neuauflage der Studie alle zwei Jahre, mit jeweils anderer Schwerpunktsetzung. Der aktuelle Bericht richtet den Fokus auf das Thema Altersvorsorge. Einige der Ergebnisse: 42 Prozent der Deutschen legen nichts oder weniger als 50 Euro im Monat für die private Altersvorsorge zurück. Jeder vierte Deutsche fürchtet Altersarmut. 68 Prozent der Deutschen haben Angst vor Krieg und Terror und jeder Vierte meint, dass private Vorsorge verpflichtend werden soll.
Bei der Geldanlage dominiere das Sicherheitsbedürfnis der Deutschen. So hat ein Drittel der Deutschen in Immobilien investiert und sorgt so für das Alter vor. Jeder Zweite glaubt, dass sich eine Finanzkrise wie in 2008 innerhalb der nächsten zehn Jahre wiederholen wird. Obwohl zwei Drittel der Befragten glauben, dass sie mit Aktien und Fonds die meiste Rendite erzielen, legen sie ihr Geld lieber aufs Sparbuch oder schließen sicherheitsorientierte Vorsorgeprodukte ab. Auch was Zahlungsmittel anbelangt, zeigten sich die Deutschen traditionell: Die Mehrheit (93 Prozent) möchte am Bargeld festhalten.
Bei den finanziellen Ängsten stehen die Bedrohungsszenarien „Altersarmut“ und „Pflegebedürftigkeit“ im Mittelpunkt. Laut der Studie legen 22 Prozent der Deutschen nichts und weitere 20 Prozent maximal 50 Euro im Monat für die private Altersvorsorge zurück. „Dass so viele Menschen gar nicht privat vorsorgen, ist ein erschreckendes Ergebnis für die Gesellschaft. Auch mit kleinen Beträgen kann – über lange Laufzeiten – eine gute Vorsorge auf die Beine gestellt werden. Es gilt, möglichst frühzeitig im Erwerbsleben einen soliden Plan für das Alter zu machen“, sagt Michael Fauser, Vorstandsvorsitzender der Ergo Lebensversicherung.
Ein weiteres Ergebnis der Studie: Die Befragten schätzten viele Risiken falsch ein. Die Beantwortung von Schätzfragen, die in der Umfrage gestellt wurden, zeigten, dass die Deutschen Risiken überwiegend falsch einschätzen. So wurde die Zahl der Demenzkranken in Deutschland fünffach und die Verbreitung von Übergewichtigkeit doppelt überschätzt. Umgekehrt unterschätzen 86 Prozent der Deutschen die negative Auswirkung des Rauchens auf die statistische Lebenserwartung. Mangelnde Risiko-Kompetenz könne auch, zum Beispiel in Geldangelegenheiten, fatale Auswirkungen haben: „Wird beispielsweise das Chancenpotenzial von Aktien derart unterschätzt, wie es bei unseren Umfrageteilnehmern der Fall war, setzen viele womöglich auf die falsche Anlagestrategie – und müssen deswegen mit schlechten Ergebnissen rechnen“, erläutert Fauser.
Quelle: Pressemitteilung Ergo Group
Die Versicherungsgruppe Ergo Group AG mit Sitz in Düsseldorf ist 1997 durch Fusion der Victoria Holding AG mit der Hamburg-Mannheimer AG entstanden. Die Ergo Group gehört zu Munich Re, einem der weltweit führenden Rückversicherer und Risikoträger. (mb1)