"Risk-Monitor 2017": Geopolitik bereitet Institutionellen die größten Sorgen
Geopolitik ist weltweit das Sorgenkind Nummer eins für institutionelle Anleger. Dies hat die jährliche „Risk-Monitor“-Umfrage der Vermögensverwaltung Allianz Global Investors (Allianz GI) ergeben. Von den global 755 befragten Institutionellen gaben 44 Prozent an, in geopolitischen Risiken eine erhebliche Gefahr zu sehen. Auf den Plätzen zwei und drei der Top-Risiken folgten ein globaler Wirtschaftsabschwung (41 Prozent) und ein Zinsanstieg (32 Prozent).
Seit der letztjährigen „Risk-Monitor“-Umfrage hätten Ereignisrisiken („Event Risks“) und Aktienmarktrisiken deutlich an Bedeutung gewonnen haben. Weltweit sehen jeweils etwa neun von zehn Investoren hierin Gefahren für ihre Investmentziele (Ereignisrisiken 91 Prozent, Aktienmarktrisiken 90 Prozent). Unter „Event Risks“ werden Einzelereignisse verstanden, die erhebliche Finanzmarktauswirkungen nach sich ziehen.
Neil Dwane, Global Strategist bei Allianz GI, kommentiert: „Die Ergebnisse unseres ,Risk Monitors‘ unterstreichen, wie stark die geopolitische Unsicherheit auf den Investmententscheidungen unserer Kunden lastet. Und die Spannungen um Nordkorea haben sich seit Durchführung der Umfrage noch verstärkt. Finanzmärkte operierten zwar noch nie im luftleeren Raum. Die Geopolitik scheint jedoch derzeit einen größeren Einfluss auf Investmententscheidungen zu haben als je zuvor in der jüngeren Geschichte. Dies wird umso deutlicher, wenn man hinzunimmt, dass 31 Prozent der Befragten auch in der US-Politik ein Investmentrisiko sehen. Trotz fester Börsen stehen die Anleger daher vor einem Rendite-Risiko-Rätsel und vor der Frage, ob die Märkte sämtliche Risiken eingepreist haben. Ihnen ist bewusst, dass sie im anhaltenden Niedrigzinsumfeld nur durch das Eingehen von Risiken Erträge generieren können. Gleichwohl erkennen sie auch, dass es sehr wichtig ist, auf Neubewertungen von Assets schnell reagieren zu können und über eine Absicherung nach unten zu verfügen.“
In Deutschland ist die Furcht vor Ereignisrisiken besonders stark ausgeprägt: 97 Prozent der Befragten sehen hierin eine Gefahr für Ihre Portfolio-Performance. Im Gegenzug machen sich die Profianleger hierzulande weltweit am wenigsten Sorgen um Rohstoffpreis-, Kredit- und Kontrahenten-Risiken: Jeweils 60 bis 70 Prozent sahen hierin kein oder allenfalls ein geringfügiges Risiko. Hierin spiegele sich vermutlich die gute Verfassung der deutschen Wirtschaft wider.
Angesichts der erhöhten politischen Unsicherheit verwundere es nicht, dass für mehr als die Hälfte der deutschen institutionellen Anleger (54 Prozent) das Thema Risikomanagement an Bedeutung gewonnen hat. Insgesamt 62 Prozent der deutschen Institutionellen sehen aufgrund volatiler Märkte einen erhöhten Bedarf an Absicherungsstrategien nach unten. Jeder Zweite hat nach vorne schauend die Portfolio-Ertragserwartungen reduziert. Für drei von vier institutionellen Investoren hierzulande (77 Prozent) spielen in diesem Umfeld aktiv gemanagte Investments eine wichtige Rolle. In diesem Zusammenhang werden auch Vorteile alternativer Assetklassen gesehen, in die zwei von drei Profianleger investieren. Diversifizierungsaspekte und die geringe Korrelation mit anderen Anlageklassen werden dabei als Hauptgründe genannt.
Quelle: Pressemitteilung Allianz GI
Allianz Global Investors (Allianz GI) ist eine Vermögensverwaltung des Versicherungskonzerns Allianz. Das 1998 gegründete Unternehmen mit Sitz in München beschäftigt über 500 Anlagespezialisten und verwaltet per 31. Dezember 2016 ein Vermögen von 480 Milliarden Euro für Privatanleger und institutionelle Investoren. (mb1)