Robeco erwartet rückläufige Renditen bei Aktien und Immobilien
Laut einer Research-Studie erwarten US-Pensionskassen eine durchschnittliche nominale Rendite von 7,6 Prozent. Das entspricht einer erwarteten realen Rendite von 4,8 Prozent. In der Zukunft werden die Renditen von Aktien- und Immobilieninvestments aber möglicherweise nicht so hoch ausfallen wie in der Vergangenheit, meint Lukas Daalder, Chief Investment Officer von Robeco Investment Solutions.
„Diese Renditeerwartung erscheint ziemlich ehrgeizig angesichts der Tatsache, dass die untersuchten Pensionskassen nach Daten der OECD (Organisation for Economic Co-operation and Development) in den Jahren 2006 bis 2016 durchschnittliche jährliche Renditen von nominal 1,5 Prozent und real minus 0,3 Prozent realisierten“, sagt Daalder. Robeco selbst erwartet langfristige nominale Renditen auf Aktien und Anleihen von sieben Prozent beziehungsweise 4,25 Prozent. „Es müsse also eine ziemlich optimistische Auffassung geben, um zu der langfristigen Renditeerwartung der untersuchten US-Pensionskassen von 7,6 Prozent zu gelangen.“
Daalder weist darauf hin, dass die langfristige, durchschnittliche reale Wachstumsrate 3,1 Prozent betrug und eine diversifizierte Portfoliorendite von 5,9 Prozent ausgewiesen wurde. „Bei näherer Betrachtung des verwendeten Portfolios zeigt sich, dass die Ü?berschussrendite von den risikobehafteten Vermögensgegenständen stammt. Denn die Renditen auf bargeldnahe Anlagen (1,3 Prozent) und Anleihen (2,5 Prozent) blieben im Durchschnitt hinter dem Wachstum der Realwirtschaft zurück, während die Renditen auf Aktien (sieben Prozent) und Immobilien (6,7 Prozent) darüberlagen”, so Daalder.
Im Marktkommentar wird auch darauf verwiesen, dass die Gesamtrendite für die USA seit 1871 8,9 Prozent und die durchschnittliche jährliche Dividendenrendite 4,4 Prozent betrug. „Dies scheint ein stichhaltiger und stabiler Grund zu sein, über der Wachstumsrate liegende Renditen zu erwarten.
Diese können als Ausgleich für die in Aktien gegenüber risikolosen Anlageinstrumenten wie Anleihen und bargeldnahen Anlagen enthaltenen Risiken angesehen werden”, so Daalder weiter.
Aktuell hätten die Anleger bei Immobilien und Aktie überdurchschnittliche Renditen auf ihre Kapitalanlagen erhalten, weil die Aktienkurse und Wohnimmobilienpreise gestiegen waren. Das führe zu einer Reduzierung zukünftiger Dividenden- oder Mietrenditen. „Wegen der Bedeutung von Dividenden für die Überschussrenditen lässt sich mit einiger Sicherheit sagen, dass vom heutigen Ausgangsniveau aus nicht dieselben Renditen erwartet werden sollten, die wir in der Vergangenheit gesehen haben”, sagt Daalder voraus.
Quelle: Marktkommentar Robeco
Robeco ist eine internationale Fondsgesellschaft und ein Anbieter von Asset-Management-Dienstleistungen. Aktuell ist ein Gesamtvermögen von 161 Milliarden Euro (Stand 31. Dezember 2017) zur Verwaltung anvertraut. (TS1)