Robeco rechnet in 2015 mit erhöhter Volatilität an den Märkten
Unruhen in vielen Teilen der Welt und eine eventuelle Zinserhöhung durch die US-Notenbank Fed könnten 2015 zu stärkeren Schwankungen an den Finanzmärkten führen. Zu diesem Schluss gelangt der niederländische Investmentmanager Robeco in seinem Jahresausblick 2015.
Obwohl die Weltwirtschaft an Kraft gewinnen würde, sei der Ausblick auf das kommende Jahr aus einer ganzen Reihe von Gründen unsicher. Insbesondere stelle sich die Frage, wie sich die politische Situation in der Ukraine und im Nahen Osten weiter entwickeln wird. Zudem sei offen, ob die Eurozone eine neue Wirtschaftskrise vermeiden kann und die US-Wirtschaft trotz des schwachen Wachstums in anderen Ländern ihren Aufwärtstrend fortsetzen werde.
„Und die vielleicht wichtigste Frage: Welche globalen Auswirkungen wird die für das dritte Quartal 2015 erwartete Zinserhöhung durch die Fed voraussichtlich haben?“
Als beruhigend empfinden es die Robeco-Analysten, dass die Notenbanken noch über genügend Feuerkraft verfügen würden, um enttäuschende wirtschaftliche Entwicklungen aufzufangen. Die Europäische Zentralbank könnte mit „Quantitative Easing” in großem Stil beginnen und die US-Notenbank könnte zu verstehen geben, dass sie ihre erste Zinserhöhung seit vielen Jahren doch noch hinauszögern werde. Der niedrige Ölpreis sei ebenfalls positiv zu bewerten. Denn als Faustregel gelte, dass ein Ölpreisrückgang um 20 Prozent zu einem um 0,4 Prozentpunkte höheren Weltwirtschaftswachstum führt.
Trotz der insgesamt unsicheren Aussichten sind Aktien aus Robeco-Sicht die bevorzugte Anlageklasse für 2015. Nach den Aktienrenditen der letzten fünf Jahre von durchschnittlich 13 Prozent rechnet der Investmentmanager im nächsten Jahr allerdings mit einer moderateren Wertentwicklung. Unterstützt durch zunehmendes Umsatzwachstum und ansehnliche Gewinnmargen, dürften sich die Aktienrenditen zwischen fünf und sieben Prozent bewegen und damit unter ihrem langfristigen historischen Durchschnittswert von acht Prozent liegen.
An den Devisenmärkten rechnen die Niederländer mit einem Anhalten der Dollarstärke, basierend auf den unterschiedlichen Wachstumsraten und der unterschiedlichen Geldpolitik der USA und der Eurozone sowie auf dem Abbau des US-Haushalts- und Leistungsbilanzdefizits. Der Yen werde als Folge der Bilanzverlängerung durch die Bank of Japan wahrscheinlich weiter an Wert verlieren.
Quelle: Pressemitteilung Robeco
Robeco wurde 1929 in Rotterdam gegründet und bietet Anlageprodukte und -dienstleistungen für institutionelle und private Kunden weltweit. Die Gesellschaft verzeichnet ein Vermögensverwaltungsvolumen von rund 205 Milliarden Euro. Das Unternehmen beschäftigt rund 1.300 Mitarbeiter in 17 Ländern. (Stand: 31. Dezember 2013) (TH1)