RWI/ISL-Containerumschlag-Index: Europa fällt weiter zurück
Die Erholung des weltweiten Containerumschlags hat sich etwas beschleunigt. Der Umschlag in den europäischen Häfen ist hingegen leicht rückläufig.
Das ergibt sich aus dem Containerumschlag-Index des RWI–Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung und des Instituts für Seeverkehrswirtschaft und Logistik (ISL). Dieser ist saisonbereinigt im Juni mit 125,2 Punkten gegenüber 123,2 Punkten (revidiert) im Vormonat gestiegen. Die Belebung des Containerumschlags geht vor allem auf die Häfen außerhalb Chinas und Europas zurück. Trotz dieses Anstiegs ist der Containerumschlag in diesen Weltregionen immer noch deutlich niedriger als vor der Corona-Krise.
In den chinesischen Häfen hat sich der Containerumschlag weiter leicht erholt. Der Indexwert für die chinesischen Häfen stieg von 137,8 auf 139,2. Der Nordrange-Index, der Hinweise auf die wirtschaftliche Entwicklung im nördlichen Euroraum und in Deutschland gibt, hat sich im Juni gegenüber dem Vormonat von 104,2 (revidiert) auf 104,0 kaum verändert.
Zur Entwicklung des Containerumschlag-Index sagt RWI-Konjunkturchef Torsten Schmidt: „Der Containerumschlag setzt seine Erholung im Juni leicht verstärkt fort. Besonders kräftig erholt sich der Umschlag außerhalb Chinas und Europas. In China verstetigt sich die allmähliche Erholung, in Europa ist der Containerumschlag leicht rückläufig. Damit dürfte Europa auch bei der konjunkturellen Erholung anderen Weltregionen hinterherhinken.“
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