RWI/ISL-Containerumschlag-Index: Unklare Tendenzen des Welthandels
Der Containerumschlag-Index des Rheinisch-Westfälischen Instituts für Wirtschaftsforschung (RWI) und des Instituts für Seeverkehrswirtschaft und Logistik (ISL) ist im März von (revidiert) 119,7 auf 117,8 gesunken. Für den Durchschnitt des ersten Quartals ergibt sich ein Mittelwert von 118,6, womit der Wert des vierten Quartals 2015 um 0,9 Indexpunkte übertroffen wird. Dies spreche für einen aufwärtsgerichteten Welthandel, während der schwache März-Wert zu Vorsicht rate. Die Schnellschätzung für März stützt sich auf Angaben von 36 Häfen, die rund zwei Drittel des im Index abgebildeten Umschlags tätigen.
Die Tendenz des aktuellen Index sei laut der Indexanbieter aber insofern unklar, als der ohnehin recht hohe Wert für Februar kräftig um einen Indexpunkt nach oben revidiert wurde. Größere Revisionen der Angaben für Februar seien wegen des chinesischen Neujahrsfestes nicht untypisch.
In den Index gehen die vom ISL im Rahmen seiner Marktbeobachtung fortlaufend erhobenen Angaben zum Containerumschlag in 81 internationalen Häfen ein, die rund 60 Prozent des weltweiten Containerumschlags tätigen. Da der internationale Handel im Wesentlichen per Seeschiff abgewickelt wird, lassen die Containerumschläge zuverlässige Rückschlüsse auf den Welthandel zu. Weil viele Häfen bereits zwei Wochen nach Ablauf eines Monats über ihre Aktivitäten berichten, ist der RWI/ISL-Containerumschlag-Index ein zuverlässiger Frühindikator der Entwicklung des internationalen Handels mit verarbeiteten Waren und damit auch der weltwirtschaftlichen Aktivität.
Quelle: Pressemitteilung RWI
Das Rheinisch-Westfälische Institut für Wirtschaftsforschung (RWI) ist ein Zentrum für wissenschaftliche Forschung und evidenzbasierte Politikberatung in Deutschland und Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft. Es wurde 1926 gegründet und arbeitet seit 1943 in rechtlicher Selbständigkeit als eingetragener Verein; es dient ausschließlich gemeinnützigen Zwecken. (AZ)