Savills: Büroflächenangebot auch in 2017 knapp
Die überdurchschnittliche Entwicklung an den deutschen Büromärkten setzte sich auch 2016 fort. Das Ergebnis: Der höchste Flächenumsatz seit 2007, steigende Mieten und sinkendes Büroflächenangebot. Insbesondere in den zentralen Lagen übersteigt die Nachfrage das Angebot deutlich. In der Folge weichen viele Nutzer auf die nächstbeste Lage oder die weitere Peripherie aus, was auch dort zu steigender Büroflächenknappheit und Mietpreissteigerungen führt, so ergab eine Analyse des Immobiliendienstleisters Savills.
Obwohl noch ungewiss sei, wie sich neue Büroarbeitsplatzkonzepte auf den Büroflächenverbrauch auswirken, sei vorerst kein Nachfragerückgang zu erwarten. Der Büroflächenneuzuwachs bleibe dabei unterdurchschnittlich. An der Situation des knappen Büroflächenangebots werde sich folglich in den kommenden Jahren wenig ändern. Nutzer sollten daher vorausschauend agieren, etwa indem sie Bestandsverträge vorzeitig verlängern oder Eigennutzer werden.
Die Rahmendaten der sechs größten deutschen Bürovermietungsmärkte befinden sich laut Savills auf langjährigen Höchst- beziehungsweise Tiefstwerten. Die Nachfrage nach Bürofläche ist derzeit groß, was sich im vergangenen Jahr im höchsten Flächenumsatz (3,46 Millionen Quadratmeter) seit 2007 niederschlug. Das Flächenangebot sei derart knapp, dass sich die Leerstandsquoten in den Städten auf dem niedrigsten Niveau seit vielen Jahren befinden. In Berlin (2,7 Prozent), München (4,0 Prozent) und Hamburg (5,1 Prozent) sind die Leerstandsquoten aktuell besonders niedrig. Daher fänden selbst weniger gut ausgestattete oder schlechter gelegene Büroflächen derzeit Mieter. In der Konsequenz dieser Gemengelage befinden sich die Mieten auf langjährigen Höchstwerten. Die Spitzenmiete legte im vergangenen Jahr im Durchschnitt der Top 6 um 3,2 Prozent auf 29,28 Euro zu, die Durchschnittsmiete um 3,4 Prozent auf 15,82 Euro.
Freie Bürofläche sei derzeit in jedem der sechs größten deutschen Büroimmobilienmärkte relativ rar. In diesen Top-6-Märkten stehen zwischen 2,7 Prozent (Berlin) und 8,8 Prozent (Düsseldorf) des aktuellen Büroflächenbestands leer. Dies entspricht zwischen 440.000 m Quadratmetern (Köln) und 1,1 Millionen Quadratmetern (Frankfurt). Im Vergleich zum durchschnittlichen Leerstand der vergangenen fünf Jahre seien die Leerstände aktuell wesentlich niedriger. In München stehen beispielsweise fast 500.000 Quadratmeter Bürofläche weniger leer als zwischen 2011 und 2015. In Summe der Top 6 beträgt der Leerstand knapp 4,3 Millionen Quadratmeter. Werde der Leerstand ins Verhältnis zum Durchschnitt des Büroflächenumsatzes der letzten drei Jahre gesetzt, dann ergebe sich ein Faktor von 1,4. Es stehe also derzeit nur wenig mehr Bürofläche leer, als in einem Jahr durchschnittlich umgesetzt wird. Diese Gegenüberstellung verdeutliche, wie knapp Bürofläche derzeit ist. Der Faktor von 1,4 ist der niedrigste Wert seit mehr als 15 Jahren. Das Leerstand-zu-Flächenumsatz-Verhältnis befindet sich in allen Märkten auf langjährigen Tiefstständen. Das geringste Verhältnis weist momentan Berlin mit einem Faktor von 0,6 auf, gefolgt von Hamburg mit 1,2 und München mit 1,3. In Frankfurt liegt das Verhältnis beim Faktor 2,6, was den höchsten Wert der Top-6-Märkte darstellt.
Quelle: Pressemitteilung Savills
Savills plc ist ein weltweit tätiges Immobilien-Dienstleistungsunternehmen mit Sitz in London. Tätigkeitsschwerpunkte sind Beratungs-, Management- und Transaktionsdienstleistungen. Das 1855 gegründete Unternehmen beschäftigt 30.000 Mitarbeiter in 600 Niederlassungen weltweit. (mb1)