Savills: Gewerbeportfolios stehen hoch im Kurs
In deutsche Gewerbeimmobilienpakete wurden im vergangenen Jahr 19,8 Milliarden Euro investiert und damit 36 Prozent mehr als im Vorjahr. Der Umsatzanstieg resultiert vor allem daraus, dass die gehandelten Portfolios größer geworden sind. Das durchschnittliche Volumen je Transaktion stieg gegenüber 2014 um ein Viertel auf circa 115 Millionen Euro, während die Zahl der Transaktionen um neun Prozent auf 173 zulegte. „Der Anlagedruck bei den Investoren ist hoch und der Fokus ihres Interesses verschiebt sich deshalb immer mehr in den großvolumigen Bereich. Dies ist ein wesentlicher Treiber für die Dynamik im Portfoliosegment“, beobachtet Karsten Nemecek, Managing Director Corporate Finance – Valuation Germany beim Immobiliendienstleister Savills.
Eine bemerkenswerte Dynamik verzeichnete das Segment der Handelsimmobilienportfolios. Das mit ihnen erzielte Transaktionsvolumen war mit 9,6 Milliarden Euro nahezu drei Mal so hoch wie im Jahr 2014. Mehr als ein Drittel dieses Volumens entfällt dabei auf zwei Transaktionen – den Verkauf der Galeria-Kaufhof-Objekte durch HBC (circa 2,6 Milliarden Euro) sowie die Übernahme von Corio durch Klépierre (circa 1,1 Milliarden Euro). Das mit Büroportfoliotransaktionen erzielte Volumen stieg gegenüber dem Vorjahr um 23 Prozent auf 6,1 Milliarden Euro. Die beiden größten Transaktionen in diesem Segment waren die Übernahme der Deutsche Office AG durch die Alstria AG (circa 1,4 Milliarden Euro) sowie der Verkauf des so genannten Odin-Portfolios durch Credit Suisse.
Private-Equity-Fonds bildeten mit einem Nettoankaufsvolumen (Käufe abzüglich Verkäufe) von 2,9 Milliarden Euro die größte Nettokäufergruppe. Offene Publikumsfonds gehörten mit einem Nettoverkaufsvolumen von 2,2 Milliarden Euro zu den größten Nettoverkäufern.
Im Hinblick auf die regionale Herkunft der Investoren führten auf der Käuferseite Nordamerikaner (circa 6,3 Milliarden Euro) und Deutsche (circa 6,0 Milliarden Euro) das Ranking an. Dabei kauften die nordamerikanischen Investoren wesentlich großvolumiger ein als ihre deutschen Pendants: Letztere kauften Pakete für im Durchschnitt 87 Millionen Euro, die Käufer aus Nordamerika gaben durchschnittlich 243 Millionen Euro aus.
„Aus internationaler Perspektive ist das Rendite-Risiko-Profil am deutschen Immobilienmarkt nach wie vor ausgesprochen attraktiv. Insofern erwarten wir, dass die große Nachfrage nach Immobilienpaketen auch im laufenden Jahr anhält“, blickt Marcus Lemli, CEO Germany und Head of Investment Europe bei Savills, voraus. Nemecek ergänzt: „Ein Blick auf die Angebotsseite lässt erwarten, dass wir in diesem Jahr mit einem mindestens ebenso hohen Transaktionsvolumen rechnen können wie im Vorjahr. Im vergangenen Jahr kam der Markt erst mit der MIPIM richtig in Schwung, in diesem Jahr ist die Pipeline bereits jetzt gut gefüllt.“
Quelle: Pressemitteilung Savills
Savills plc ist ein weltweit tätiges Immobilien-Dienstleistungsunternehmen mit Sitz in London. Tätigkeitsschwerpunkte sind Beratungs-, Management- und Transaktionsdienstleistungen. Das 1855 gegründete Unternehmen beschäftigt 30.000 Mitarbeiter in 600 Niederlassungen weltweit. (JF1)