Savills: Knappe regulatorische Fristen erhöhen die Gefahr von "Stranded Assets" in Europa

Nach neuesten Untersuchungen des Immobiliendienstleisters Savills könnte der finanzielle Wert europäischer Immobilienportfolios durch das wachsende Risiko für sogenannte „Stranded Assets“ gefährdet sein. Stranded Assets sind Immobilien, die künftige Energieeffizienzstandards oder Markterwartungen nicht mehr erfüllen können und dadurch zunehmend Gefahr laufen, vorzeitig zu überaltern. Anleger werden versuchen, Immobilien, die „stranden“ könnten, zu vermeiden oder Strafen aus dem Weg zu gehen, die bei Nichteinhaltung der verschärften Gesetzgebungen entstehen könnten. Der Wert eines Objekts wird zukünftig beeinflusst, wenn es nicht den Anforderungen der Nutzer und Investoren sowie dem gesetzlichen Rahmen entspricht.

Laut Savills-Angaben sind die Immobilien in einigen europäischen Ländern aufgrund ihrer schlechten energetischen Bewertung nach dem Energieausweis EPC (Energy Performance Certificate) besonders von potenziellem Wertverlust bedroht. Demnach erfüllen 74 Prozent der Bürogebäude in Großbritannien nicht die Standards für die dort erforderliche EPC B-Kennzeichnung, in den Niederlanden entsprechen wiederum 40 Prozent nicht dem EPC C-Standard, was mit Blick auf die sich verschärfenden Regelungen ein großes Risiko für die Kapitalerträge dieser Objekte darstellt. In Italien und Irland drohen 32 Prozent beziehungsweise 23 Prozent der Bürogebäude mit EPC-Bewertungen bis 2030 zu „stranden“. Insbesondere für Investoren im Value-Add-Segment bieten sich laut Savills jedoch vielfache Anlagemöglichkeiten.

„Daten von MSCI zeigen, dass die Ausgaben für die Modernisierung von Bürogebäuden in Europa auf nur 0,8 Prozent des Nettokapitalwerts gesunken sind – eines der niedrigsten Niveaus seit der Finanzkrise 2008. Diese Ausgaben decken üblicherweise den Austausch von Beleuchtungs- und Belüftungssystemen ab, also kleinere Modernisierungsarbeiten, die das EPC-Label eines Gebäudes verbessern können“, sagt Georgia Ferris, European Research Analyst bei Savills, und ergänzt: „Wir schätzen, dass die durchschnittlichen Kosten für die Anhebung des EPC-Ratings eines Bürogebäudes von D auf B bei circa 500 Euro pro Quadratmeter liegen. Da der Kapitalwert gefährdet ist, wenn ein Gebäude nicht mehr den Vorschriften entspricht, können Investitionen in die Modernisierung Chancen für Investoren bieten, die Gebäude zukunftssicher zu machen.“

Eine Umfrage des Investmentmanagers Empira unterstreicht indes das Bewusstsein von ESG in der Immobilienwirtschaft: Laut der „Empira Institutional Trends 2022 Survey“ gaben rund 90 Prozent der befragten deutschen Anleger an, dass ESG für sie sehr wichtig sei – deutlich mehr als im Vorjahr (67 Prozent).

„Der Markt hat die Zeichen der Zeit längst erkannt und forciert die ESG-Bemühungen weitreichend. Asset Management und Portfolio-Restrukturierung werden für 2023 die bedeutenden Themen für Bestandshalter werden. Viele Bestandshalter werden vor Entscheidungen stehen, ob sie notwendige ESG-Investitionen selbst umsetzen oder sich im Zuge von Portfolio-Restrukturierungen von Objekten trennen. Für Immobilien, die im Rahmen von Portfoliobereinigungen abgestoßen werden, steht umgekehrt Kapital von Value-Add-Investoren bereit, um diese Objekte für eine Re-Positionierung zu erwerben“, so Marcus Lemli, CEO und Head of Investment Europe bei Savills. (DFPA/JF1)

Savills plc ist ein weltweit tätiges Immobilien-Dienstleistungsunternehmen mit Sitz in London. Tätigkeitsschwerpunkte sind Beratungs-, Management- und Transaktionsdienstleistungen. Das 1855 gegründete Unternehmen beschäftigt über 39.000 Mitarbeiter weltweit.

www.savills.de

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