Saxo Bank Rohstoffkommentar: Öl beflügelt den Rohstoffsektor
Der Rohstoffsektor schloss die vergangene Woche mit den höchsten Gewinnen der letzten sieben Wochen ab. „Grund hierfür war ein weiterhin schwacher US-Dollar sowie ein globales System, das sich mit Geld im Überfluss auf der Suche nach höheren Renditen und risikoreicheren Assets befindet“, so Ole Hansen, Rohstoffexperte bei der Saxo Bank, in seinem aktuellen Marktkommentar.
Zum starken Wochenergebnis habe vor allem der Ölmarkt beigetragen. „Es handelt sich bei der derzeitigen Rohöl-Kursentwicklung um eine Preisrallye, die normalerweise nur während befürchteten oder tatsächlichen Versorgungsstörungen zu beobachten ist“, sagt Hansen. Im Nachgang des Brexit-Votums am 23. Juni hatte der Ölpreis um über 20 Prozent nachgegeben, womit sich der Sektor technisch gesehen in einem Bärenmarkt befand. „In den letzten Wochen legte der Ölmarkt allerdings um 22 Prozent zu und bewegt sich nun wieder in bullischen Gefilden“, so Hansen weiter. Zurückzuführen sei dies vor allem auf eine von Saudi-Arabien vorangetriebene mündliche Intervention zugunsten des Ölpreises. „Es ist den Saudis mit ihrem letztwöchigen Statement gelungen, die Marktstimmung zu beeinflussen. Dies führte zu einem Abbau einer rasant anwachsenden, spekulativen Short-Position am Future-Markt und folglich zur aktuellen Rallye“, analysiert Hansen. Das Aufwärtspotential der Öl-Benchmark Brent sei indes beschränkt und es sei mit einem technischen Widerstand bei 50 bis 52 US-Dollar pro Barrel zu rechnen. „Im Anschluss dürfte es zu einer Korrektur kommen und Brent wird sich im dritten Quartal in einer angemessenen Handelsspanne zwischen 45 US-Dollar und 50 US-Dollar pro Barrel bewegen“, prognostiziert Hansen.
Gold stecke mittlerweile seit mehr als einem Monat in derselben Preisspanne fest. „Der schwache US-Dollar sorgte in den letzten Wochen praktisch für die einzige Unterstützung des Goldkurses. Nach einer unmittelbaren Post-Brexit-Rallye ist beim gelben Metall eine gewisse Kaufmüdigkeit zu beobachten“, sagt Hansen. Kurzfristig gesehen bestehe ein gewisses Abwärtsrisiko. „Sollte die zunehmend enger werdende Handelsspanne unterschritten werden, könnte Gold in Richtung des wichtigen Unterstützungsbereichs zwischen 1.300 US-Dollar und 1.315 US-Dollar pro Feinunze abrutschen“, prognostiziert Hansen.
Der Getreidesektor verzeichnete unterdessen zum ersten Mal seit zehn Wochen einen Gewinn – trotz des jüngsten World Agricultural Supply and Demand Estimates des US-Agrarministeriums. Der Bericht hatte eine hervorragende Mais- und Sojabohnenernte vorhergesagt.
Quelle: Saxo Bank Rohstoffkommentar
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