Schwellenländer senden positive Signale für Anleiheinvestoren
Nachdem sich Anleihen aus den Emerging Markets im ersten Halbjahr nur verhalten entwickelt haben, blickt Denise Simon, Co-Head im Emerging Market Debt-Team bei der Vermögensverwaltungsgesellschaft Lazard Asset Management, auf der Informationsplattform Cap Inside mit Optimismus auf die nächsten Monate.
Aus ihrer Sicht kommen gleich mehrere Faktoren zusammen, die sich positiv auf die Assetklasse auswirken dürften. „Wir erwarten, dass die Performance von Schwellenländeranleihen in den nächsten Monaten von einer Kombination aus Pull-Faktoren aus den Ländern selbst sowie Push-Faktoren aus den entwickelten Märkten getrieben wird“, erläutert Simon. „Die vier wichtigsten Bereiche dabei sind die Geldpolitik, das Wirtschaftswachstum, die Fiskalpolitik sowie Bewertungen.“
Leitzinsen deutlich über Realzinsen
„Unserer Einschätzung nach haben die Schwellenländer etwa ein Drittel der geldpolitischen Lockerung bereits hinter sich, während die Industrieländer damit gerade erst begonnen haben“, ordnet die Expertin ein. Die realen Tages-Leitzinsen in den aufstrebenden Volkswirtschaften lägen selbst nach Berücksichtigung der von den Märkten erwarteten Zinssenkungen deutlich über den neutralen Realzinsen. Dies gelte besonders für Kolumbien, Chile, Brasilien und Südafrika.
Bessere Aussichten in den Emerging Markets
Auch beim Wachstum seien die Schwellenländer den Industrienationen einen Schritt voraus. Das Wachstum des Bruttoinlandsprodukts habe in den meisten Schwellenländern seinen Tiefpunkt durchschritten und zeige Anzeichen einer Aufwärtsbewegung.
Deutliche Verbesserungenbei der Fiskalpolitik
Für EM-Anleihen sprächen auch die jüngsten Veränderungen in der Fiskalpolitik: „Die Haushaltslage hat sich in allen Schwellenländern aufgrund orthodoxer politischer Entscheidungen und des starken Widerstands der Gesetzgeber gegen zusätzliche Ausgaben deutlich verbessert“, sagt Simon. Durch deutlich geringere Ausfallquoten in der jüngsten Vergangenheit als im historischen Durchschnitt hätten sich die Kapitalmärkte wieder für Neuemissionen aus Ländern mit „geringerer Qualität“ geöffnet.
Attraktive Bewertungen
Auch in den Emerging Markets hätten sich die Credit-Spreads der Staats- und Unternehmensanleihen verringert, aber nicht in gleichem Maße wie in entwickelten Märkten. „Darum sind die Credit-Spreads von EM-Staats- und Unternehmensanleihen heute attraktiver als die von vergleichbaren Qualitätsanleihen aus den Industrienationen“, erklärt Simon.
Chancen überwiegen Risiken
Keine Chance ohne Risiko – dies gelte auch für Schwellenländeranleihen. Trotzdem überwiegen aus Sicht Simons jedoch die Faktoren, die für eine positive Entwicklung von Schwellenländeranleihen sprechen: „Insgesamt bleiben wir bei einem konstruktiven Ausblick für Schwellenländeranleihen. Wir beobachten die globalen Entwicklungen sehr genau, um sicherzustellen, dass wir die Chancen in den kommenden Monaten auch entsprechend nutzen können“, sagt die Expertin abschließend.
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Lazard Asset Management (LAM) ist eine indirekte Tochtergesellschaft von Lazard Ltd und bietet Aktien-, Anleihen- und alternative Investmentprodukte. LAM und verbundene Vermögensverwaltungsgesellschaften der Lazard-Gruppe verwalten Kundenvermögen in Höhe von 228 Milliarden US-Dollar (Stand: 30. Juni 2024).