Sentix-Aktien-Sentiment: Anleger reagieren verschreckt
In der abgelaufenen Woche ist die Stimmung für Aktien in der Eurozone deutlich eingebrochen: Das Sentiment-Barometer des Beratungsunternehmens Sentix für den Euro Stoxx 50 reagiert sehr heftig auf die jüngste Kursschwäche und verliert binnen Wochenfrist um 45 Prozentpunkte. Dies sei die erste deutlichere Stimmungseintrübung seit Ende Januar 2021.
Zuletzt hätten die Anleger wenig Emotionen gezeigt. Die Lethargie an den Aktienmärkten sei in Anbetracht neuer Allzeithochs in den Aktienindizes ein außergewöhnliches Phänomen. Jetzt reagierten die Anleger verschreckt auf eine Bewegung, die vom prozentualen Ausmaß gar nicht so heftig erscheine. Gerade aus Asien kämen zuletzt vermehrt negative Signale. Aber auch die stark rückläufigen Konjunkturerwartungen hätten den Anlegern zuletzt Sorgen bereitet. Jetzt scheine sich der Mix entladen zu haben. Aus konträrer Analyse-Sicht reize ein solches Stimmungsextrem zum antizyklischen Kauf. Teste man die Sentix-Datenhistorie auf ein vergleichbar negatives Sentiment, werden Ertragsaussichten von durchschnittlich 5,5 Prozent auf Sicht der nächsten zehn Wochen angezeigt.
Ein zweiter Blick auf die Veränderungsdynamik zeige aber ein weiteres Detail: Ein vergleichbar starker Sentiment-Abriss deute auf eine nochmalige Kurs-Belastung in den nächsten zwei bis drei Börsenwochen hin. Eine vergleichbare Situation im Anlegerverhalten habe es erst drei Mal in der 20-jährigen Sentix-Historie gegeben. Der durchschnittliche Kursverlust betrug 3,1 Prozent. Folglich stellten die aktuellen Stimmungsdaten kurzfristig eine Belastung für die Märkte dar und werden erst auf Sicht von sechs bis acht Wochen zum Ertragsmotor.
An der aktuellen Umfrage, die vom 19. bis 21 August 2021 durchgeführt wurde, beteiligten sich 831 private und 253 institutionelle Investoren. (DFPA/mb1)
Quelle: Pressemitteilung Sentix
Sentix ist ein Beratungsunternehmen, welches darauf spezialisiert ist, in Echtzeit Auskunft zum Anlegerverhalten und zur Anlegerpsychologie zu liefern. Die Basis bildet eine weltweite Investorenbefragung.