Silicon Valley Bank-Pleite: Liquiditätsindikatoren zeigten und zeigen Gefahr

Die Silicon Valley Bank (SVB), eine auf die Finanzierung von High-Tech-Unternehmen und Start-ups spezialisierte US-Bank, ist endgültig bankrott und wird von der US-Einlagensicherung und der US-Notenbank Federal Reserve (Fed) abgewickelt. „Die Märkte feiern das als Lösung des Problems. Doch das ist es nicht. Noch immer zeigen die Liquiditätsindikatoren Schwäche und das hat immer wieder in der Geschichte auch zu Ausfällen und großen Krisen geführt“, schreibt Benjamin Bente, Geschäftsführer des Vermögensverwalters Vates Invest, in einem aktuellen Marktkommentar.

Die Fed übernimmt gemeinsam mit der US-Einlagensicherung faktisch eine Garantie für die Guthaben bei SVB und wollen die Ansteckung anderer Banken verhindern. „Dass das aus Sicht der Märkte jetzt unmittelbar die Lösung des akuten SVB-Problems darstellen könnte, ist durchaus realistisch“, sagt Bente. „Die Frage ist, ob es grundsätzlich das Problem löst.“ Anders als 2008 drohten weitere Bankruns. Die Ansteckung geschieht also nicht zwischen den Banken innerhalb des Finanzsystems, sondern durch aufgeschreckte Einleger, die ihre Guthaben abfordern. Das war gerade auch bei der Signature Bank der Fall, die im Schatten der SVB gleich mit abgeschirmt wurde.

Bente: „Die SVB ist kein Einzelfall, weil das grundlegende Problem weiterhin existiert.“ Der „Restriktivitätsschock“ der Fed habe zu massiven Problemen in all den Geschäftsmodellen geführt, die auf starken Hebel gesetzt haben. So gebe es auch in vielen anderen Bilanzen Buchverluste, was zu weiteren Ausfällen führen kann.

Laut Bente sei der Zeitpunkt der SVB-Pleite interessant. Denn diese kam wieder in einer Phase, in der die Liquiditätsindikatoren Gefahren gemessen haben. „Bereits im Februar war sichtbar, dass sich die Liquiditätsindikatoren verschlechtern“, so Bente. „Und zwar sogar stärker, als der S&P mit seiner doch moderaten Konsolidierung Glauben machte.“ Genau in einer solchen Situation kommt es zu einem Knall irgendwo im Finanzsystem. Das ist ein Zusammenhang, der immer wieder zu beobachten sei: Sei es bei den großen Finanzkrisen 1998/LTCM oder 2008 bei Lehman und Co. Aber es ist auch im Kleinen zu sehen, zum Beispiel als im vergangenen Jahr in der Kryptowelt Terra Luna explodierte.

„Wir können nicht vorhersehen, wo, in welchem Teil des Finanzsystems wann genau wer in Schieflage gerät“, sagt Bente. „Was wir aber immer wieder feststellen, ist, dass diese Schieflagen in Phasen passieren, in denen Liquiditätsprobleme im Markt als Ganzes gemessen werden.“ Das mache auch Sinn, da Ausfälle wie SVB oder generell finanzkrisenartige Schieflagen im Finanzsystem kumulative Bedingungen aus zwei Teilbedingungen brauchen, damit sie eintreten.

Erstens: Es muss irgendwo ein Problem geben in irgendeinem Unternehmen. „Das wissen weder wir noch die Märkte, das lässt sich nicht vorhersehen“, so Bente. Doch dieses Problem bei SVB hat auch vor vier und sogar vor acht Wochen schon existiert. Doch warum geht SVB genau jetzt Pleite? Weil jetzt die zweite Kumulativbedingung vorliegt: Die Liquidität ist knapp geworden, es gibt Probleme in der Liquiditätsversorgung und dann fällt das schwächste Glied. „Solche Finanzkrisen zu umschiffen, gelang uns eigentlich immer gut“, sagt Bente. „Dafür braucht man gar nicht zu wissen, wo genau das Problem liegt.“ Es reicht, die zweite Bedingung zu kennen – jetzt wird Liquidität knapp – und wenn sich in diesen Phasen aus den Märkten zurückgehalten wird, dann würden automatisch relativ zuverlässig immer wieder die großen Finanzkrisen umschifft.

Auch wenn nicht jedes Mal in einer restriktiven Phase eine große Krise kommt, fallen doch die großen Finanzpleiten immer wieder in diese Phasen. „Deswegen war es für uns kein Wunder, dass das jetzt passiert ist“, sagt Bente und führt aus: „Die grundsätzlichen Probleme in der Liquiditätsversorgung haben sich noch nicht verändert, der Restriktivitätszyklus hält an und deswegen erscheint es doch unwahrscheinlich, dass SVB der letzte Fall gewesen sein soll.“ (DFPA/JF1)

Die Vates Invest GmbH wurde im Jahr 2011 gegründet und ist eine inhabergeführte Asset-Management-Boutique mit Sitz in Obertshausen.

www.vates-invest.de

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