Marktkommentar: "Small Caps ins ESG-Rampenlicht rücken"
Nach BRIC (steht für die Schwellenländer Brasilien, Russland, Indien und China) und FAANG (steht für die Technologiewerte Facebook, Apple, Amazon, Netflix und Google) stehen zurzeit die Nachhaltigkeitsaspekte Umwelt, Soziales und Unternehmensführung (kurz ESG) im Fokus der Investoren. Die unerkannten ESG-Eigenschaften von Small Caps sind für die positive Aktienkursentwicklung ein wichtiger Faktor – davon sind Rory Stokes und Ollie Beckett, Portfoliomanager im europäischen Aktienteam beim Vermögensverwalter Janus Henderson Investors, überzeugt.
„Da die Unternehmen ihre ESG-Vorteile immer professioneller präsentieren, gehen wir davon aus, dass die Marktteilnehmer sich intensiver mit den ESG-Chancen kleinerer Unternehmen auseinandersetzen werden. Es gibt viele Small Caps, die das Potenzial haben zu glänzen. Wir vermuten, dass das Aufspüren von ‚verborgenen ESG-Potenzialen‘ wahrscheinlich für längere Zeit ein strukturelles Thema innerhalb kleinerer Unternehmen sein wird“, schreiben Stokes und Beckett in einem aktuellen Marktkommentar.
Laut den Experten werden ESG-Aspekte für die Aktienperformance immer wichtiger. Unternehmen, die die Welt verbessern wollen, profitieren in der Regel von einer großen Nachfrage nach ihren Produkten und Dienstleistungen. Mit der zunehmenden Bedeutung von ESG-Faktoren ist auch der Bedarf an ESG-Daten und -Analysen gestiegen.
In den vergangenen Jahren wurde die Bewertung von ESG-Faktoren immer stärker geregelt, zuletzt in Form der EU-Taxonomie und den Offenlegungsanforderungen für nachhaltige Finanzen durch Rating-Agenturen wie Sustainalytics und MSCI. „Wir haben eine bedeutende Neubewertung dessen erlebt, was der Markt bereit ist, für Unternehmen zu zahlen, die eine starke ESG-Bilanz vorweisen können“, so die Investmentexperten. Doch nur Unternehmen, die traditionell eine starke ESG-Bilanz vorweisen können, haben von diesem Trend profitiert, während die Anerkennung von ESG-Potenzialen bei europäischen Small Caps eher mau war. Dies liege darin begründet, dass kleinere Unternehmen sich in der Regel mehr auf den Betrieb als auf Eigenwerbung konzentrieren. Die Budgets für Öffentlichkeitsarbeit seien eher begrenzt. Außerdem werden sie von Analysten und Anlegern weniger genau unter die Lupe genommen als ihre größeren Konkurrenten, wodurch sich ein breites Spektrum an unterschätzten und falsch bewerteten Aktien ergebe. „Wir sind jedoch der Meinung, dass Small Caps ein reineres Exposure zu den Wachstumstrends bieten. Außerdem steckt in kleinen Unternehmen oftmals viel ‚verborgenes ESG-Potenzial‘, das es zu entdecken gilt“, sind die Investmentexperten überzeugt. (DFPA/JF1)
Quelle: Marktkommentar Janus Henderson
Die Janus Henderson Group ist ein Vermögensverwalter mit Sitz in London. Die Gesellschaft verwaltet ein Anlagevermögen von etwa 328,3 Milliarden Euro (Stand: 31. Dezember 2020).