State Street: Brexit hat Einfluss auf die Geschäftsmodelle der Institutionellen
Eine große Mehrheit von 82 Prozent der institutionellen Anleger rechnet damit, dass sich der Brexit auf ihr Geschäftsmodell auswirken wird. So lautet das Ergebnis des Brexometer-Index des Finanzdienstleister State Street im vierten Quartal. Der Index misst vierteljährlich die Stimmungslage institutioneller Investoren hinsichtlich der Entscheidung der Bürger des Vereinigten Königreichs, die Europäische Union zu verlassen. Im dritten Quartal hatten noch 72 Prozent der Befragten diese Einschätzung geäußert.
Bill Street, Leiter bei State Street Global Advisors, kommentiert die Umfrage: „Trotz der großen Schlagzeilen werden die Brexit-Verhandlungen nur einen begrenzten Einfluss auf die Märkte bis 2018 haben, wenn die Konturen der Übergangsvereinbarung und der finalen Einigung klarer werden. Insbesondere das britische Pfund hat sich von seinen im früheren Jahresverlauf erzielten Tiefständen erholt. Hierin spiegeln sich teilweise die Schwäche des US-Dollars, aber auch eine unerwartet große Widerstandsfähigkeit der britischen Konjunktur sowie Erwartungen einer Leitzinserhöhung durch die Bank of England wider. Allerdings ist das britische Pfund nach wie vor gegenüber den meisten Währungen unterbewertet und der Wechselkurs dürfte unverändert volatil bleiben, solange die Unwägbarkeiten hinsichtlich des Brexits fortbestehen.“
Zwei Drittel der institutionellen Anleger rechnen mit einer unveränderten Allokation ihrer Investments, was einem Anstieg von sieben Prozent gegenüber dem dritten Quartal entspricht. Mehr als ein Fünftel der Umfrageteilnehmer glaubt, dass der Brexit ihr Geschäftsmodell maßgeblich beeinflussen wird – im Vergleich zu 17 Prozent im dritten Quartal. Einer von neun Befragten, und damit acht Prozent mehr als in der Umfrage des zweiten Quartals, ist sich unsicher, ob er seine Bestände in britischen Vermögenswerten in den nächsten sechs Monaten verändern wird. Etwas mehr als ein Viertel der Umfrageteilnehmer, und damit neun Prozent weniger als im dritten Quartal, rechnen damit, dass Vermögensinhaber ihr Investmentrisiko in den kommenden drei bis fünf Jahren verringern werden.
Michael Metcalfe, Leiter der Global Macro Strategy von State Street Global Markets kommentiert diese Umfrageergebnisse wie folgt: „Die Uhr bis zum Brexit tickt weiter, aber es gibt nur wenige Hinweise, dass die Finanzmärkte bzw. die Marktteilnehmer mit einem Worst-Case-Szenario rechnen. Unsere Zahlen lassen vermuten, dass eine Mehrheit der Anleger immer noch keine unmittelbaren Pläne hat, ihre Bestände an britischen Vermögenswerten anzupassen. Daran hat auch die Erwartung einer Leitzinserhöhung durch die Bank of England in diesem Monat und die Tatsache, dass sich die Unterbewertung des britischen Pfunds im Quartalsverlauf halbiert hat, nichts geändert.“
Quelle: Pressemitteilung State Street
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