Statistik über Pensionseinrichtungen im Euro-Währungsgebiet veröffentlicht
Die Gesamtaktiva der Pensionseinrichtungen im Euro-Wahrungsgebiet stiegen im zweiten Quartal 2020 auf 2.939 Milliarden Euro, verglichen mit 2.771 Milliarden Euro im ersten Quartal 2020. Investmentfondsanteile machten im Berichtsquartal 44,8 Prozent der Gesamtaktiva der Pensionseinrichtungen aus. Die zweitgrößte Kategorie der Bestände bildeten die Schuldverschreibungen (25,5 Prozent), gefolgt von Aktien, sonstigen Dividendenwerten und Beteiligungen (9,0 Prozent). Das meldet die Europäische Zentralbank (EZB).
Die Bestände an Investmentfondsanteilen erhöhten sich bis zum Ende des zweiten Quartals 2020 auf 1.316 Milliarden Euro nach 1.233 Milliarden Euro am Ende des vorangegangenen Jahresviertels. Der Nettoerwerb von Investmentfondsanteilen lag im Berichtsquartal bei 21 Milliarden Euro, während Preis- und sonstige Veränderungen mit 62 Milliarden Euro zu Buche schlugen. Der Bestand von Aktienfondsanteilen – der wichtigsten Kategorie der Investmentfondsanteile – betrug insgesamt 407 Milliarden Euro, wobei sich der Nettoerwerb auf 29 Milliarden Euro belief.
Zum Ende des zweiten Quartals 2020 hielten die Pensionseinrichtungen im Euroraum Schuldverschreibungen im Umfang von 750 Milliarden Euro, verglichen mit einem Bestand von 719 Milliarden Euro am Ende des ersten Quartals 2020. Der Nettoerwerb von Schuldverschreibungen lag im Berichtszeitraum bei 17 Milliarden Euro, während Preis- und sonstige Veränderungen 14 Milliarden Euro ausmachten. Was die Aktien, sonstigen Dividendenwerte und Beteiligungen auf der Aktivseite betrifft, so erhöhten sich die Bestände der Pensionseinrichtungen im Euroraum bis zum Ende des zweiten Quartals 2020 auf 264 Milliarden Euro nach 230 Milliarden Euro am Ende des vorangegangenen Vierteljahrs. Dabei wurden im Berichtsquartal per saldo Aktien, sonstige Dividendenwerte und Beteiligungen im Umfang von fünf Milliarden Euro erworben, während sich Preis- und sonstige Veränderungen auf 29 Milliarden Euro beliefen.
Was die wichtigsten Posten auf der Passivseite anbelangt, so beliefen sich die Ansprüche gegenüber Alterssicherungssystemen im Euroraum im zweiten Quartal 2020 auf insgesamt 2.708 Milliarden Euro nach 2.608 Milliarden Euro im ersten Quartal 2020. Hiervon entfielen 2.251 Milliarden Euro, das heißt 83,1 Prozent aller Ansprüche gegenüber Alterssicherungssystemen, auf die Systeme mit Leistungszusagen. Die Ansprüche gegenüber Systemen mit Beitragszusagen bezifferten sich im zweiten Quartal 2020 auf insgesamt 458 Milliarden Euro, was 16,9 Prozent aller Ansprüche gegenüber Alterssicherungssystemen entsprach. Im Berichtszeitraum standen für die Systeme mit Leistungszusagen Nettozuflüsse von 22 Milliarden Euro und für die Systeme mit Beitragszusagen Nettozuflüsse von sieben Milliarden Euro zu Buche. Preis- und sonstige Veränderungen trugen 71 Milliarden Euro bei.
Der Sektor der Pensionseinrichtungen zeichnet sich im Euro-Währungsgebiet durch einen hohen Konzentrationsgrad aus. Auf Deutschland und die Niederlande entfallen mehr als 80 Prozent der Gesamtaktiva der Pensionseinrichtungen. Die Gesamtaktiva der Pensionseinrichtungen im Euroraum entsprechen in etwa einem Viertel des euroraumweiten BIP. (DFPA/mb1)
Quelle: Pressemitteilung EZB
Die Europäische Zentralbank (EZB) mit Sitz in Frankfurt verwaltet den Euro und sorgt für die Preisstabilität in der Europäischen Union (EU). Zudem ist die EZB für die Gestaltung und Umsetzung der Wirtschafts- und Währungspolitik der EU verantwortlich.