Stimmung am Hotel-Investmentmarkt nach wie vor verhalten
In der ersten Jahreshälfte 2021 zeigt sich, dass die Assetklasse Hotel noch immer unter der anhaltenden Corona-Krise und den Einschränkungen im Reiseverkehr zu leiden hat. Insgesamt lag das Investmentvolumen bei knapp 1,1 Milliarden Euro, was einem Rückgang um knapp 20 Prozent im Vergleich zum Ergebnis des Vorjahreszeitraums entspricht. Auch im Vergleich zum Zehn-Jahresdurchschnitt ist ein Minus von gut 20 Prozent zu verzeichnen. Dies ergibt eine aktuelle Analyse des Immobiliendienstleisters BNP Paribas Real Estate (BNPPRE).
Bei der Umsatzverteilung nach Käufertypen liegen Family Offices (26 Prozent) knapp vor Spezialfonds (25 Prozent). Investment/Asset Manager sowie Corporates folgen mit zwölf beziehungsweise elf Prozent. Letztere zeichneten für eine Vielzahl kleinerer Deals verantwortlich, bei denen meist die Repositionierung von Privathotels im Vordergrund steht. Nennenswerte Umsatzanteile erzielen außerdem noch Versicherungen und Banken mit jeweils sieben Prozent und Immobilienunternehmen mit sechs Prozent.
Während die A-Städte im ersten Quartal 2021 auf einen Investmentumsatz von lediglich 242 Millionen Euro kamen, wurden in den wichtigsten Immobilienstandorten des Landes im zweiten Quartal gut 470 Millionen Euro investiert. Mit einem Transaktionsvolumen von insgesamt 713 Millionen Euro wird das Resultat des Vorjahreszeitraums dennoch um etwa 18 Prozent verfehlt. An die Spitze des Städteklassements setzt sich Frankfurt mit 214 Millionen Euro (plus 138 Prozent). Mit 212 Millionen Euro (minus 43 Prozent) rangiert Berlin knapp hinter der Bankenmetropole. Der dritte Platz im Städteranking geht an Stuttgart (137 Millionen Euro), wo der größte Hotel-Deal des laufenden Jahres getätigt wurde. Auch München erzielt mit 132 Millionen Euro (minus 22 Prozent) ein respektables Ergebnis, während in Hamburg (16 Millionen Euro) und Köln (zwei Millionen Euro) noch viel Luft nach oben ist. In Düsseldorf konnte nach Ablauf des ersten Halbjahres noch kein größerer Deal registriert werden.
„Zwar gehören Hotels nach wie vor zu den Assetklassen, die am stärksten unter den Folgen der Corona-Krise zu leiden haben. In den meisten Städten fallen die Auslastungsquoten mangels Städtetouristen und Geschäftsreisenden noch immer stark unterdurchschnittlich aus. Viele Investoren üben sich aufgrund der anhaltenden Unsicherheit bezüglich des weiteren Verlaufs der Corona-Epidemie weiterhin in Zurückhaltung. Gleichzeitig steigen die Investmentumsätze seit dem zweiten Quartal 2020 kontinuierlich an, wobei durchaus attraktive Preise erzielt werden und ,Fire Sales‘ die Ausnahme bilden. Mit anziehender Impfquote wird mit einer deutlichen Erholung des Reiseverkehrs in Deutschland gerechnet, wodurch sich wieder freundlichere Perspektiven für den Hotelmarkt eröffnen dürften. Im Zuge dessen könnten auf Eis gelegte Investmentprozesse zügig zum Abschluss gebracht werden, was sich auch in deutlich höheren Investmentumsätzen niederschlagen würde“, erläutert Alexander Trobitz, Geschäftsführer und Head of Hotel Services bei BNPPRE. (DFPA/JF1)
Quelle: Pressemitteilung BNPPRE
Das international tätige Immobilienberatungsunternehmen BNP Paribas Real Estate S.A.S. (BNPPRE) ist eine Tochtergesellschaft der französischen Großbank BNP Paribas.