Stimmung der Immobilienfinanzierer hellt sich auf, bleibt aber negativ
Laut aktuellem „Quartalsbarometer“ des Finanzierungsberaters BF direkt steigt die Stimmung unter den deutschen Immobilienfinanzierern im ersten Quartal 2021 an, bleibt aber im negativen Bereich. Von minus 8,08 Zählern im vierten Quartal 2020 steigt der Barometerwert um 3,22 Punkte auf einen Wert von minus 4,86. Die verhaltene Stimmungsaufhellung ist auf die leicht bessere Einschätzung der Finanzierungsbedingungen zurückzuführen. 13 Prozent der Befragten (plus 5,5 Prozentpunkte) stufen diese als progressiver ein. Deutlich verbessert hat sich die Einschätzung des Neugeschäfts. Hier sehen fast die Hälfte (46,7 Prozent) einen Anstieg. Das ist eine deutliche Zunahme im Vergleich zum vierten Quartal 2020 (plus 19,7 Prozentpunkte).
Manuel Köppel, CFO von BF direkt, ordnet die Ergebnisse ein: „Obwohl das BF Quartalsbarometer gestiegen ist, beobachten wir in der Praxis eine eher gedrückte Stimmung. Wir nehmen die Banken nach wie vor als sehr zurückhaltend wahr. Meiner Meinung nach haben die Institute ihre Erwartungen an die Pandemiesituation angepasst und herabgeschraubt. Diese niedrigen Erwartungen sollten bei der Interpretation der Ergebnisse bedacht werden.“
Leicht nachgelassen hat die starke Risikoaversion der Banken. Dies zeigt sich daran, dass der Einfluss der Risikoabteilung bei neuen Deals wieder zurückgeht. Er beträgt im ersten Quartal 2021 rund 13 Prozent (viertes Quartal 2020: 29,6 Prozent). Dennoch sind die Institute vor allem bei den Nutzungsarten Hotel und stationärer Einzelhandel/Shoppingcenter zurückhaltend. Der Anteil der Institute, die Developments dieser Nutzungsarten finanzieren, sinkt auf 10,7 Prozent (Hotels) beispielsweise 21,4 Prozent (Einzelhandel/Shoppingcenter).
Die durchschnittlichen Margen sind in der Corona-Krise deutlich gestiegen und bewegen sich seitdem seitwärts. Bei Bestandsimmobilien betragen sie im Schnitt 146 Basispunkte (viertes Quartal 2020: 150 Basispunkte) und bei Projektentwicklungen stagnieren sie bei 231 Basispunkten (viertes Quartal 2020: 234 Basispunkte). Auffällig ist des Weiteren, dass die Loan-to-Values (LTV) bei Bestandsfinanzierungen niedrig bleiben. Sie fielen im Durchschnitt auf 66 Prozent (minus 0,7 Prozentpunkte).
Im Rahmen der aktuellen Frage, wurden die Institute nach ihrer Einschätzung zur weiteren Homeoffice-Nutzung und den Auswirkungen auf die Büroflächennachfrage befragt. Ergebnis: Die Finanzierer sind mehrheitlich der Meinung, dass sich das Homeoffice bei zwei Tagen pro Woche einpendelt. Gleichwohl glauben die Befragten, dass die Unternehmen im Durchschnitt weiterhin Büroflächen auf Vorkrisenniveau nachfragen werden, allerdings mit deutlich stärkerer Differenzierung zwischen zentralen und peripheren Lagen. (DFPA/JF1)
Quelle: Pressemitteilung BF direkt
Die BF direkt AG ist auf die Finanzierung wohnwirtschaftlicher und gewerblicher Immobilienprojekte spezialisiert und hat ihren Unternehmenssitz in Stuttgart.