Stimmungsindex: Immobilienwirtschaft im Tief

Die Lage der Immobilienwirtschaft wird zunehmend angespannt. Dies belegt der neue ZIA-IW-Immobilienstimmungsindex (ISI), die Konjunkturbefragung des IW Köln in Kooperation mit dem Spitzenverband der Immobilienbranche ZIA. In der Sommerbefragung zeigt sich, dass die Situation anhaltend schwierig ist, und zwar in allen Segmenten. Das Immobilienklima rutscht wieder ins Negative, erzielt im zweiten Quartal einen Wert von minus 4,3. Das entspricht einem Rückgang von 5,6 Punkten gegenüber dem Jahresbeginn. Das ungünstige Marktumfeld mit derzeit zu hohen Zinsen im Verhältnis zu den Aufwendungen für Immobilien werde für die Unternehmen zur immer stärkeren Belastung – und am Ende auch für die Gesellschaft insgesamt.

„Wenn diese Zahlen von Politikerinnen und Politikern in Bund, Ländern und Kommunen nicht endlich als dramatischer Weckruf verstanden werden, dann wird die Abwärtsspirale ungebremst weitergehen“, warnt ZIA-Präsident Dr. Andreas Mattner. „Die Lähmung beim Wohnungsbau ist bezeichnend für die Gesamtsituation, und wir haben noch längst nicht den Tiefpunkt erreicht: Diese Lage schreit nach einer Lockerung von staatlichen Fesseln.“ Da der Staat insgesamt beim Gut Wohnen für 37 Prozent der Kosten direkt, durch Steuern und Abgaben, oder indirekt, durch beengende Regulierung, Verantwortung trage, sei jetzt der Staat als Ganzes verstärkt gefragt.

Der ZIA dringt weiter auf eine Konzertierte Aktion Wohnen. „Es reicht nicht, die Lage am Wohnungsmarkt bedauernd zur Kenntnis zu nehmen. Alle politischen Akteurinnen und Akteure müssen ihren Part erfüllen und ihre Anstrengungen verstärken: Agieren statt Kommentieren ist jetzt geboten angesichts von 37 Prozent Staatsquote beim Gut Wohnen.“ Der ZIA fordert von den Ländern ein Absenken der Grunderwerbsteuer möglichst auf null für die Zeit bis Anfang 2025. „Um den Wohnungsbau entscheidend zu reaktivieren, müssen alle Akteure, muss die Immobilienbranche gestärkt und bei Senkungen der Grunderwerbsteuer unbedingt auch einbezogen werden“, betont Mattner. „Nur das verspricht spürbare Verbesserungen für die vielen Mieterinnen und Mieter, die vergebens nach Wohnraum suchen.“ Eine Konzentration auf Immobilien zur eigenen Nutzung habe genau diesen Effekt nicht, weil sie Mietwohnungen ausklammere. „Genau die braucht das Land jetzt so dringend.“

Weitere Kernforderung des ZIA: ein großvolumiges „Kreditprogramm Wohnen“ der KfW mit einem Zinssatz von zwei Prozent für Neubauten ab Standard EH 55, und dies ohne Kappungsgrenzen oder Größeneinschränkungen. Auch eine feste Quote von 30 Prozent für serielles und modulares Bauen habe das Zeug, den Markt deutlich zu beleben: „Weniger Kosten, weniger Zeit – hier steckt echtes Potenzial, das unbedingt erschlossen werden sollte“, sagt Mattner. Bei den Projektentwicklern zeigt sich mittlerweile laut Immobilienstimmungsindex (ISI) eine echte Rezession. Ernstes Alarmzeichen: Nur noch knapp 60 Prozent der Vorhaben werden wie geplant umgesetzt, die übrigen zeitlich verschoben oder in abgespeckter Form realisiert. „Grund für die schlechtere Stimmung ist unter anderem die schwindende Hoffnung, dass bereits in diesem Sommer bei wichtigen Eckpunkten wieder Klarheit herrscht und die Nachfrage zurückkommt“, sagt IW-Experte Ralph Henger, der auch Mitautor der Umfrage ist. „Ein Drittel der Befragten erwartet vor diesem Hintergrund, dass viele der genehmigten Vorhaben in den nächsten zwölf Monaten nicht umgesetzt werden. Wenn man bedenkt, dass letztes Jahr 350.000 Wohnungen genehmigt wurden, ist das ein sehr schlechtes Zeichen für den Neubau in Deutschland.“ (DFPA/mb1)

Der Zentrale Immobilien Ausschuss e.V. (ZIA) mit Sitz in Berlin ist eine Interessenvertretung der deutschen Immobilienwirtschaft. Er hat die Verbesserung des wirtschaftlichen, rechtlichen, steuerlichen und politischen Umfelds der Immobilienbranche zum Ziel. Als Unternehmer- und Verbändeverband sind im Jahr 2006 gegründeten ZIA 33 Mitgliedsverbände zusammengeschlossen, die für rund 37.000 Unternehmen der Branche sprechen.

www.zia-deutschland.de

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