Student Living: Eine Assetklasse mit Zukunft und Fallstricken zugleich
Deutschlandweit gibt es mehr als 2,8 Millionen Studierende und rund 314.000 Wohnungen in Studentenwohnheimen. Unter diesen Vorzeichen neigen Investoren dazu, ohne ausreichende Due-Diligence in Projekte zu investieren. Der deutsche Student-Living-Markt bietet Potential, entscheidet sei es dabei die Gegebenheiten vor Ort zu kennen, mahnt der Bundesverband für Studentisches Wohnen (BfSW). Das betreffe insbesondere ausländisches Investoren, die aus ihren Heimatmärkten andere Rahmenbedingungen gewohnt sind. Für Investitionen in die Anlageklasse studentisches Wohnen seien Kenntnisse des Marktes und der Besonderheiten im deutschen Baurecht notwendig. Deshalb sollten ausländische Investoren auf die Zusammenarbeit mit lokalen Partnern setzen.
Einen nicht zu unterschätzenden Faktor stellten das vorhandene Angebot und die Kaufkraft von Studenten dar. Aufgrund der Marktsituation mit einer hohen Grundstücksnachfrage und entsprechenden Kaufpreisen seien die Investitionsziele die hochpreisigen Konzepte, beschreibt der Verband die Ausgangslage. Mietpreise von 500 Euro bis 700 Euro für ein Studentenapartment seien keine Seltenheit. Gleichzeitig falle mit Blick auf die Studenten auf, dass ein Anteil von rund sechs Prozent von ihnen Mieten von über 500 Euro bezahlen möchten beziehungsweise können. „Der Blick auf die Zahlen zeigt eindeutig, dass der Trend zu hochpreisigen Apartments nicht auf Dauer anhalten kann. Nachhaltige Investitionen sollten deshalb auch die niedrigen und mittleren Preisklassen in den Fokus stellen“, rät der Bundesverband.
Als ein potentielles Renditerisiko bei Investitionen in studentisches Wohnen beschreibt der BfSW die Projektentwicklung. Das liege an den Rahmenbedingungen für studentisches Wohnen, den Besonderheiten der verschiedenen 16 Bauordnungen und den kommunalen Verordnungen. Als ein Beispiel werden die unterschiedlichen Stellplatzvorschriften genannt. Länder und Gemeinden fordern einen PKW-Stellplatz pro Wohnung. Carsharingplätze, eine höhere Anzahl von Fahrradstellplätzen und schnelle Internetzugänge seien für Studenten dagegen relevanter, heißt es. Teilweise erhielten Investoren die Auflage, eine entsprechende Anzahl an Stellplätzen vorzuhalten. Sind keine Flächen dafür vorhanden, wird mitunter eine Tiefgarage nötig. Die Liste potentieller Risiken reiche von Brandschutzvorschriften bis hin zu kommunalen Eingriffen in den Nutzungsmix, ergänzt der Bundesverband.
Quelle: Pressemitteilung Bundesverband für Studentisches Wohnen
Der Bundesverband für Studentisches Wohnen mit Sitz Neu-Isenburg versteht sich als Branchen- und Interessensverband. Zur Branche zählen die Gesamtheit der Unternehmen , deren Tätigkeit in direktem oder indirektem Bezug zu Investitionen und Management in Klein- und Mikrowohnraum steht. (TS1)