Studie: AIFM-Richtlinie befeuert Wachstum an europäischen Fondsstandorten
Die Einführung der AIFM-Richtlinie im Jahre 2011 hat ein starkes Wachstum in den europäischen Fonds-Domizilen angeregt: Die Zahl der alternativen Investmentfonds ist seit 2010 um zehn Prozent gestiegen, die verwalteten Fondsvermögen wuchsen um 13 Prozent. Das belegt eine vom luxemburgischen Fondsverband Alfi veröffentlichte Studie, die von Oliver Wyman im Auftrag von Alfi durchgeführt wurde.
„Die Attraktivität der europäischen Onshore-Domizile ist durch die AIFM-Richtlinie verbessert worden“, kommentierte Alfi-Präsident Marc Saluzzi. „Die Richtlinie hatte anfangs zahlreiche Gegner. Sie befürchteten hohe Compliance-Kosten und zusätzliche Komplexität. Doch jetzt zeigt sich, dass diese Regulierung bedeutende Vorteile mit sich gebracht hat, indem sie den in der EU domizilierten Fondsmanagern die EU-weite Vermarktung von bereits zugelassenen alternativen Investmentfonds ermöglicht.“
Wenn es um die Wahl des geeigneten Standorts für alternative Investmentfonds (AIF) geht, haben die Autoren der Studie vier Haupttrends festgestellt: Starkes Wachstum in europäischen Domizilen, Nachfrage nach AIF mit OGAW-Fondsstrukturen, Domizile mit Lösungsangeboten aus einer Hand und traditionelle Offshore-Domizile.
Mit 60 Prozent Marktanteil ist Luxemburg der größte der drei untersuchten europäischen AIF-Standorte. Ihm folgen Irland mit 21 Prozent aller untersuchten alternativen Fonds und Malta, das für Nischenmärkte innerhalb der Hedgefonds-Branche mit einem durchschnittlichen Fondsvolumen von weniger als 20 Millionen Euro attraktiv zu sein scheint.
Mit Blick auf die kommenden Jahre wird dem Bericht zufolge erwartet, dass die meisten der bestehenden Trends sich – getrieben durch Regulierung und Nachfrage von Investoren – weiter fortsetzen oder sogar verstärken.
Saluzzi schließt daraus: „Damit ist deutlich geworden, dass sich Investoren Sicherheit wünschen, wie sie eine Regulierung bietet. Wir erwarten deshalb, dass noch mehr Offshore-Fonds die Vorteile der AIFM-Richtlinie nutzen werden. Allein in den letzten zwölf Monaten haben wir bereits eine große Zahl von AIFM-Anträgen – rund 240 – erhalten. Die Herausforderung wird sein, noch mehr AIFs für Luxemburg zu gewinnen. Die Cayman Inseln und Delaware sind starke Mitbewerber, aber wir sind überzeugt, dass unser Fondszentrum alles hat, was man braucht, um für immer mehr Fondmanager und institutionelle Investoren das ‚alternative‘ Produkt-Domizil zu werden.”
Quelle: Pressemitteilung Alfi
Der Verband der luxemburgischen Fondsindustrie Alfi (Association of the Luxembourg Fund Industry) wurde im Jahr 1988 als offizielle Vertretung der luxemburgischen Investmentfondsbranche gegründet. Heute vertritt der Verband rund 1.300 Investmentfonds und Vermögensverwalter sowie eine Reihe weiterer Dienstleister aus der Finanzbranche mit Sitz in Luxemburg. (JZ1)
www.alfi.lu