Studie: Altersvorsorge ist ohne Aktien kaum möglich
Durch die geplante Betriebsrenten-Reform oder die sinkenden Renditen von Altersvorsorgeprodukten ist das Thema Altersvorsorge wieder häufiger in den Medien anzutreffen. Die Ende des vergangenen Jahres veröffentlichte Studie „Altersvorsorge in Deutschland - Ohne Aktien geht es nicht“ vom Deutschen Aktieninstitut zeigt nach Meinung der Verbraucherorganisation Geld und Verbraucher e.V. (GVI) interessante Erkenntnisse auf.
Der GVI sieht die Notwendigkeit, den Bürger zu einem Umdenken bei der Langfristanlage zu bringen, also hin zu mehr Risikobereitschaft mit Aktien, und begrüßt den vorgestellten Aktionsplan „Aktienorientierte Altersvorsorge“. „Ohne einen vernünftigen Aktien-Anteil können viele Bürger ihre Anlageziele einfach nicht mehr erreichen. Sonst müssten die Anlagebeträge viel höher ausfallen und das ist in der Regel für die meisten Bürger finanziell nicht möglich“, sagt GVI-Präsident Siegfried Karle.
Der GVI hat verschiedene Empfehlungen an die Politik. Dazu gehört die Abschaffung einer verpflichtenden Beitragsgarantie beziehungsweise Mindestverzinsung bei der staatlichen Förderung. Starre Regeln in der Auszahlungsphase wie beim Riester-Sparen und bei der betrieblichen Altersvorsorge sind zu vermeiden. Fördersätze sollten an die Einkommensentwicklung jährlich angepasst werden. Eine Anrechnung einer staatlich geförderten Altersvorsorge auf die Grundsicherung darf nicht erfolgen.
Als wichtigen Punkt sieht die Verbraucherorganisation zudem, dass nicht einzelne Produkte in ein staatliches Förderkonzept gepresst, sondern alle Finanzinstrumente umfasst werden. Als Voraussetzung sieht sie einen langen Anlagehorizont und eine breite Streuung der Finanzinstrumente. Aktienorientierte Altersvorsorgeprodukte eigneten sich dafür. Ebenso plädiert sie für eine Begrenzung der Kosten.
Quelle: Pressemitteilung Geld und Verbraucher
Die Geld und Verbraucher Interessenvereinigung der Versicherten, Sparer und Kapitalanleger e.V. (GVI) betreibt seit 1987 Verbraucherberatung und Verbraucheraufklärung in Finanzangelegenheiten. Sitz der Vereinigung ist Heilbronn. (TH1)