Studie: „Banken müssen neue Wege gehen“
Die Ansprüche an Banken sowohl in Bezug auf Kundenorientierung, Innovation und Agilität als auch auf Effizienz werden zunehmend komplexer. Welche Trends und Entwicklungen die Banken in Zukunft erwarten, hat das Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft (Fraunhofer IAO) in der Trendstudie „Bank und Zukunft 2016“ ermittelt. In der elften Forschungsphase zeigen die Wissenschaftler, dass Banken nur dann für die Zukunft gewappnet sind, wenn sie bald neue Wege einschlagen.
Für die Studie hat das Fraunhofer IAO Entscheidungsträger von Banken zu Herausforderungen, Marktentwicklungen und geplanten Maßnahmen in den Bereichen Vertrieb, Kundenmanagement, Organisation und Technologieeinsatz befragt. Dabei zeigten sich eindeutige Tendenzen: Die Hälfte der Entscheidungsträger rechnet in den kommenden vier Jahren mit sinkenden Erträgen in den traditionellen Geschäftsfeldern, wie zum Beispiel im Anlage- oder Zinsgeschäft. Zudem sehen die Befragten in den Folgen der Niedrigzinsphase und dem Aufbau neuer Geschäftsmodelle im Kontext der Digitalisierung die größten Herausforderungen. Auch die Aufrechterhaltung eines hohen Sicherheitslevels, regulatorische Auflagen sowie zunehmende Verlagerung des Banking in mobile Kanäle stellen zentrale Themen in den kommenden Jahren dar.
Um die bisherigen Rückgänge der herkömmlichen Geschäftsbereiche ausgleichen zu können, gilt es, neue Ertragsquellen zu erschließen. Aber wie kann das erfolgreich gelingen? Studienautor Claus-Peter Praeg vom Fraunhofer IAO zufolge müssen Banken endlich neue Wege beschreiten, um neue Ertragsfelder aufzufinden: „Ein wichtiger Weg zu mehr Innovationen und Wachstumsmöglichkeiten ist die stringente Kundenorientierung und -zentrierung“, führt der Projektleiter an. Dazu zähle auch ein konsequenter Dialog mit den Kunden, wobei auch die verstärkte Nutzung sozialer Medien die Kommunikation sinnvoll und gezielt unterstützen könnte.
Der Ausblick auf die Bank im Jahr 2021 bildet den Schlussteil der Studie. Dort sehen die Studienteilnehmer nach wie vor die Integration der Vertriebskanäle als dominierendes Thema. Gleichzeitig sind Banken fortlaufend mit dem Druck, neue Ertragsquellen zu erschließen, konfrontiert. Ein wichtiger Motor für Innovationen werden regulatorische Auflagen sein. Stärkere Veränderungen im Vergleich zum heutigen Status quo sehen die Befragten als eher unwahrscheinlich an.
Quelle: Pressemitteilung Fraunhofer IAO
Das Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft ( Fraunhofer IOA) ist eine rechtlich nicht selbstständige Einrichtung der Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung e.V. Das Fraunhofer IAO unterstützt Unternehmen und Institutionen auf dem Weg zu neuen Geschäftsmodellen, effizienten Prozessen und wirtschaftlichem Erfolg. (JF1)