Studie: Bayern sind Sparfüchse
Sparen wird in Deutschland weiterhin großgeschrieben: Eine aktuelle TNS-Emnid-Umfrage im Auftrag der Postbank hat ergeben, dass sich vor allem Aktien und Fonds steigender Beliebtheit erfreuen. Knapp ein Viertel (24 Prozent) der Befragten macht von diesen Anlageformen Gebrauch (2016: 20 Prozent). Die beliebteste Anlageform ist aber nach wie vor das Girokonto, das von 45 Prozent der Deutschen zur Geldanlage genutzt wird. Nur noch 23 Prozent der Bundesbürger nutzt das Tagesgeld zur Geldanlage (2015: rund 40 Prozent). Schlechter schneidet nur noch das Festgeldkonto ab: Lediglich zwölf Prozent der befragten Teilnehmer parken dort ihr Geld. Rund jeder fünfte Umfrageteilnehmer (21 Prozent) vertraut sein Geld gar keiner Bank an und bewahrt sein Erspartes zuhause auf.
Berechnungen des Postbank Research zeigen, dass die Einlagen in klassischen Sparprodukten 2016 im gesamten Bundesgebiet wuchsen. Im Vergleich der Bundesländer waren vor allem in Bayern die Sparkonten deutlich voller als noch im Vorjahr: So legten die Einwohner des Freistaates 2016 insgesamt 2.124 Euro beiseite. In keinem anderen Bundesland war der Zuwachs der Einlagen auf klassischen Sparkonten stärker. Auf dem zweiten Platz, wenn auch relativ abgeschlagen, liegt Schleswig-Holstein – die Spareinlagen der Menschen dort stiegen um 1.527 Euro. Es folgen Niedersachsen (1.202 Euro) und Baden-Württemberg (1.050 Euro). Am wenigsten sparten 2016 die Bewohner in Sachsen-Anhalt, bei ihnen betrug der Zuwachs im Vergleich zum Vorjahr 276 Euro.
Die Emnid-Umfrage zeigt auch, dass es immer mehr Deutsche an die Börse zieht. Vor allem ETF (Exchange Traded Funds, Indexfonds) sind verstärkt nachgefragt – insbesondere bei langfristiger Geldanlage. Ein besonderer Vorteil der ETF liege darin, dass sie im Vergleich zu aktiv verwalteten Fonds aufgrund der entfallenden Managementgebühren kostengünstiger seien. Zudem garantieren sie eine hohe Risikostreuung, so dass das Risiko eines Totalverlustes minimiert werde.
Gerade bei der jungen Bevölkerung herrscht aktuell jedoch eher eine Sparflaute: Laut Emnid-Umfrage hat jeder neunte unter 30-Jährige (elf Prozent) kein Interesse daran, Rücklagen zu bilden. Der Durchschnitt bei allen Befragten liegt bei sechs Prozent. Für jeden siebten innerhalb der Altersgruppe der 16- bis 29-Jährigen gilt: „Erst kaufen, dann zahlen.“ Unter allen Teilnehmern der Postbank Umfrage denkt dagegen nur jeder Zwölfte (acht Prozent) so. Dabei könnten die jungen Menschen durchaus sparen, wenn sie wollten, denn der Anteil derer, die nicht genug verdienen, um zu sparen, beträgt lediglich fünf Prozent. Ganz anders sieht es bei den über 60-Jährigen aus: In keiner anderen Altersgruppe verfügen die Menschen über so wenige finanzielle Mittel – etwa 23 Prozent können überhaupt nichts sparen, weil bei ihnen nicht genug übrigbleibt. Bundesweit geben 15 Prozent der Befragten an, dass sie keine Rücklagen bilden können.
Quelle: Pressemitteilung Postbank
Die Deutsche Postbank AG ist eine Tochtergesellschaft der Deutschen Bank mit Sitz in Bonn. Sie zählt mit rund 14 Millionen Kunden, 14.900 Beschäftigten und einer Bilanzsumme von 148,6 Milliarden Euro zu den großen Finanzdienstleistern Deutschlands. Ihr Tätigkeitsschwerpunkt ist das Geschäft mit Privatkunden sowie kleinen und mittelständischen Unternehmen. (JF1)